Vor einer Zahnwurzelbehandlung haben viele Menschen Angst. Wenn sie eine Wurzelspitzenresektion, also die Entfernung der Zahnwurzelspitze, nach sich zieht, erst recht. Was dahinter steckt und was man beachten sollte, weiß die Debeka, der größte private Krankenversicherer in Deutschland.
Wurzelbehandlung
Der Grund ist meist Karies: Hat sich das Innere eines Zahns entzündet, können sich Blutgefäße erweitern und auf den Zahnnerv drücken. Das tut oft richtig weh, besonders, wenn der Zahn mit heißen oder kalten Speisen oder Getränken in Kontakt kommt. Um zu verhindern, dass Bakterien bis zur Wurzelspitze und eventuell von dort aus in den Kiefer vordringen, ist in der Regel eine Wurzelbehandlung nötig. Dabei wird das Innere der Zahnkanäle samt Entzündungsherden entfernt und mit sterilem Material aufgefüllt. Das Ziel: den Zahn erhalten. Falls der Nerv noch aktiv ist, wird während der Behandlung lokal betäubt. Das ist überflüssig, wenn der Nerv schon abgestorben ist, weil dann eh kein Schmerz zu spüren ist. Ob das so ist, wird vorher getestet.
Wurzelspitzenresektion
War eine Wurzelbehandlung nicht erfolgreich und treten weiterhin Beschwerden auf, kann die Entfernung der Zahnwurzelspitze angesagt sein, um den Zahn zu erhalten. Dabei werden die unteren zwei bis drei Millimeter der Zahnwurzel entfernt und der bleibende Zahn mit sterilem Material aufgefüllt. Das erfolgt unter lokaler Betäubung bei Zahnarzt oder Kieferchirurg. Es gibt Möglichkeiten mittels Beruhigungsmittel bzw. Dämmerschlaf, dass Patienten von der Behandlung nichts mitbekommen. Gegen eventuelle Schmerzen nach dem Eingriff helfen vom Arzt verschriebene Schmerzmittel und Kühlen der betroffenen Wange. Hinweis: Nur die vom Arzt empfohlenen Schmerzmittel nehmen, da manche Blutungen eher fördern.
Angst vor der Zahnbehandlung?
Sicher, es gibt Angenehmeres als größere Zahnbehandlungen, die übrigens durch regelmäßige Kontrollbesuche und richtige Zahnpflege minimiert werden können. Wer Angst oder sogar Panik hat, sollte das Gespräch mit der Arztpraxis suchen. Denn es gibt Möglichkeiten, Schmerzen während einer Zahnbehandlung weitgehend zu vermeiden und Strategien, Angst zu bekämpfen, wie z. B. Entspannungstechniken oder Beruhigungsmittel. Manchen hilft Akupunktur oder Hypnose, bei regelrechter Panik kann psychologisch betreut werden. Die Zahnbehandlung zu verweigern ist keine gute Idee: Entzündungen können sich sonst im Körper ausbreiten.
Wer zahlt’s?
Die Kosten für eine Wurzelkanalbehandlung wie auch eine Wurzelspitzenresektion übernehmen gesetzliche Krankenkassen nur, wenn der Zahn als erhaltungswürdig eingestuft wird. Das ist bei hinteren Backenzähnen nicht immer der Fall. Eine Zahnzusatzversicherung kann hier einspringen. Der Vorteil: Der Zahn bleibt im besten Fall erhalten, ein Implantat oder eine Brücke wird vermieden. Wer eine Methode ausgewählt hat, die individuell eine leichtere Behandlung verspricht, sollte mit Arzt und Krankenversicherung im Vorfeld klären, ob sie übernommen wird.
Bild: Pixabay
Angst vor einer Zahnwurzelbehandlung?
Fakten und Tipps, wie der Eingriff gar nicht so schlimm wird
Veröffentlicht am: 03.06.2025
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