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Den will man selbst schalten

... meint Dennis Gauert, Autoren-Union Mobilität, nach dem Test des Kia Ceed GT 7DCT



Weißer Lack, rote Streifen, dunkle Felgen: Ein Rezept das im Grunde immer dann zündet, wenn sportliche Qualitäten gefragt sind. Darauf verstehen sich alle Hersteller mit Modellen à la GTI, GT-R, Type R und Co.


Auch unser Kia Ceed GT ist in der Farbkombination eingetroffen, wohl um den Anspruch der Koreaner im Kompaktsegment zu verdeutlichen. Aber will Kia diesen Größen wirklich zu Leibe rücken?

Wo selbst die Downsizing-Verliebten Wolfsburger mit einem 2,0-Liter-Triebwerk durchstarten, ist Kia mit 1,6 Litern unterwegs. Der 204 PS starke Vierzylinder mit Turboaufladung lässt den Ceed GT damit eher zu einer Konkurrenz für den Polo GTI, denn zum klassengleichen Golf GTI erscheinen. Das muss nicht stören, wenn die Preisgestaltung passt: Immerhin 31.000 Euro kostet der Kia mit dem Sieben-Gang-DCT und einigen Extras, die freilich noch aufgerundet werden können. Ein Golf GTI kostet etwa 5000 Euro mehr.

Fürs Geld und die guten Garantiebedingungen kann die Marke mittlerweile auch enorm viel Auto bieten: Selten fühlt man sich in einem Innenraum so gemütlich aufgehoben wie in dem eines Kia. Wenige scharfe Kanten, klassische Formen und ein einfaches Bedienkonzept sprechen generell auch für den Ceed. In der GT-Ausstattungsvariante ist freilich alles angerichtet, was Korea derzeit im Kompaktmodell anbieten kann. Dazu gehören auch Sportsitze mit gutem Seitenhalt und angenehmer Polsterung. Die Verarbeitung überzeugt, auch das Infotainmentsystem kann mit simpler Bedienung, guter Auflösung sowie einem runden und sauberen HiFi-Sound begeistern. Hier kommen deutsche Hersteller im Klassenvergleich meist kälter und krosser an. Für Musikfans und Gemütlichsitzer ist der Kia daher schonmal eine Empfehlung.

Doch die wahre Musik schlummert beim Ceed GT unter der Haube. Mit 204 PS aus einem 1,6-Liter-Vierzylinder-Turbo werden die Vorderräder nach klassischer Hot-Hatch-Marnier angetrieben. Der zeigt sich in seiner Charakteristik standhaft, baut früh Ladedruck auf und fährt sich einfach instinktiv. Durch das Drehmoment von 265 Newtonmetern werden die gut 1400 Kilogramm auch in hohen Gängen gut angeschoben. Im Normalmodus lässt sich der Koreaner schön kräftig durch die Innenstädte gleiten und am Ortsausgang sorgt der Sportmodus für eine Prise mehr Spaß. Der Ceed GT nimmt dann deutlich schneller Gas an, liegt satter und schaltet härter.

Das Geschehen nimmt auch akustisch schöne Formen an, die sich vor allem in einem glatten, sonoren Sound äußern, der sich bis zum Klimax am Drehzahlband immer bulliger aufbläst. Die Abgasanlage bleibt beim 7-DCT-Modell aber leider hinter ihrem Potential zurück. Im Hyundai i20 N durften wir die gleiche Kombination aus Motor und Klappenauspuff genießen, die sich je nach Gaspedalstellung, Gang und Gefälle wie ein Intrument spielen ließ. Dieser Zugriff fehlt beim Doppelkupplungsgetriebe ebenso wie das gewohnt knackige Schaltgefühl der manuellen Kia-Modelle. Zwar sind optional auch Schaltwippen mit an Bord, die jedoch viel zu lange Schaltvorgänge präsentieren.

Die Freunde des sportlichen Herumkurvens dürften mit einem Schaltgetriebe besser bedient sein, zudem spart es auch ein paar Goldtaler bei der Anschaffung – denn einen Ceed GT mit Sechs-Gang-Schaltgetriebe gibt es seit März 2021 nur noch gebraucht. Ansonsten zeigt sich der Ceed GT mit einem Sprint von null auf Tempo 100 km/h in 7,4 Sekunden solide. Bis zu 225 km/h schafft er auf der Autobahn und bleibt dabei ruhig und stabil. Damit ist er im täglichen Gebrauch noch immer schneller als die meisten anderen Fahrzeuge auf der Straße. Mit neun Litern im sportlichen Mittel ist der Ceed GT beim Verbrauch klassentypisch aufgestellt. Vielfahrer (also die einzige Gruppe, der das DCT zu empfehlen ist) bekommen ihn bis auf 7,5 Liter herunter.

Fahren im Ceed GT gelingt instinktiv auch bei schnellen Passagen: Die Lenkung ist präzise, kurz genug übersetzt und bietet gute Rückstellkräfte. Die Bremsen lassen sich gut dosieren und verzichten auf plötzliche Reaktionen wie es bei Volkswagen-Konzernmodellen häufig der Fall ist. Statt direkt im ABS zu stehen, verzögert der GT gleichmäßig und mit Reserven. In Verbindung mit dem munteren Antrieb und der Achsgeometrie reicht es schon, den Sportmodus einzuschalten um Spaß zu haben. Kia lässt auch hier Raum für den eigenen Fahrstil und fährt das Stabilitätsprogramm nur dann dazwischen, wenn man es braucht. Das ist selten der Fall, da sich der Ceed GT unter seiner modernen Tigernase wie ein urtypischer Kompaktsportler verhält. Dazu gehört leider auch, dass er über kein Sperrdifferential verfügt und am Heck nur wenig nachkommt.

Fazit: Der Kia Ceed GT ist ein grundsolider Hot Hatch, der Fans der alten Garde bietet, was sie sonst bei gleicher Leistung und Größe eher in Frankreich hätten kaufen müssen. Der Vier-Zylinder-Turbomotor liefert eine solide Vorstellung ab und hat noch Overboost-Potential bis zu 305 Newtonmetern, das im i20 N ebenfalls per Software zum Einsatz kommen kann. Der Kia ist vom Prinzip her die familientaugliche Alternative zum Hyundai und die betriebsgünstigere Alternative zum i30 N. Wer sich bei der Konzernschwesterr also nicht entscheiden kann und mehr Komfort im Alltag sucht, hat den Kia als goldene Mitte zur Auswahl.

Foto: Autoren-Union Mobilität/Dennis Gauert

 


Veröffentlicht am: 26.01.2022

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