
QR-Codes  sind praktisch, schnell und längst alltäglich, ob im Restaurant, bei  digitaler Außenwerbung oder auf einem Flyer. Doch was viele nicht  wissen: Hinter dem scheinbar harmlosen Quadratmuster kann sich eine neue  Betrugsmasche verbergen. 
„Quishing“ nennt sich die Methode, bei  der Cyberkriminelle QR-Codes manipulieren, um an persönliche Daten zu  gelangen oder Schadsoftware einzuschleusen. Wie das genau funktioniert  und welche Schutz-Maßnahmen helfen, weiß Alina Gedde, Digitalexpertin  bei ERGO.
Was ist Quishing?
Phishing E-Mails oder  gefälschte Nachrichten, die vermeintlich von der Bank stammen, sind den  meisten Menschen inzwischen ein Begriff. Aber: „Seit einiger Zeit  kursiert eine neue Betrugsmasche, das sogenannte Quishing“, weiß Alina  Gedde, Digitalexpertin bei ERGO. Dabei verwenden Cyberkriminelle  gefälschte oder manipulierte QR-Codes, um an sensible, persönliche Daten  zu gelangen oder Schadsoftware zu verbreiten. Der Begriff ist ein  Kofferwort aus „QR“ (Quick Response Code) und „Phishing“ und beschreibt  somit eine Form des Phishing-Angriffs über QR-Codes. „Das perfide am  Quishing ist, dass im Gegensatz zu schädlichen Links wie in einer  E-Mail, QR-Codes nicht automatisch von Antivirensoftware geprüft werden  können“, so die ERGO Expertin.
Wie Quishing funktioniert – und warum es so gefährlich ist
Quishing  beginnt immer mit einem scheinbar harmlosen QR-Code. Betrüger  platzieren ihn auf Plakaten, in E-Mails, in Briefen oder an öffentlichen  Orten. „Wer den Code scannt, gelangt nicht auf eine seriöse Webseite,  sondern auf eine täuschend echt gestaltete Fälschung. Dort fordert die  Seite zum Eingeben von Passwörtern, Zahlungsinformationen oder  persönlichen Angaben auf“, erklärt die Digitalexpertin. „In manchen  Fällen startet nach dem Scan sogar sofort ein schädlicher Download, der  das Smartphone infiziert.“ Besonders begehrt sind Zugangsdaten zum  Online-Banking oder zu E-Mail-Konten, Kreditkarteninformationen,  Bankverbindungen oder persönliche Daten wie Name, Adresse, Geburtsdatum  oder Telefonnummer. „Gefälschte QR-Codes versprechen zum Beispiel den  Zugang zu einer Paketverfolgung, das Abhören einer Sprachnachricht oder  schnelles Bezahlen, etwa an einem Parkautomaten“, führt die Expertin  aus.
Quishing erkennen
Unerwartete QR-Codes auf  Aufklebern, Zetteln oder Plakaten, besonders an ungewöhnlichen Orten  oder über bereits vorhandene Codes geklebt, sollten sofort misstrauisch  machen. „Auch E-Mails oder SMS mit QR-Codes, die einen fragwürdigen  Absender haben oder dringendes Handeln verlangen, gehören zu den  typischen Warnzeichen“, erklärt Alina Gedde. Nach dem Scan sind eine  fehlende HTTPS-Verschlüsselung oder eine ungewöhnliche Internetadresse  mit Tippfehlern oder unbekannten Domains Indizien für einen Betrug.  Spätestens dann, wenn eine Webseite direkt nach Passwörtern,  Zahlungsinformationen oder persönlichen Daten fragt, besteht akute  Gefahr.
Sensible Daten schützen
Am sichersten bleibt der  Scan von QR-Codes aus vertrauenswürdigen Quellen wie offiziellen  Webseiten oder bekannten Unternehmen. „Viele Scanner bieten eine  Vorschau der Zieladresse an. Sieht sie ungewöhnlich aus, sollten  Betroffene vorsichtig sein“, so die Digitalexpertin. Vor jeder Eingabe  lohnt sich ein genauer Blick auf die Adresse im Browser: Nur eine  korrekte Domain mit HTTPS-Verschlüsselung ist vertrauenswürdig.  Persönliche Daten wie Logins oder Zahlungsangaben gehören niemals auf  Seiten, bei denen Zweifel bestehen. „Wer zusätzlich aktuelle  Sicherheitssoftware auf dem Smartphone nutzt und wichtige Webseiten  lieber manuell eingibt, reduziert das Risiko deutlich“, rät Alina Gedde.
Richtig reagieren im Verdachtsfall
Taucht beim Scannen ein ungutes Gefühl auf, gilt sofort: stoppen und keine Daten mehr eingeben. „Wer  bereits sensible Informationen preisgegeben hat, sollte unverzüglich  Passwörter ändern und die Bank oder den betroffenen Dienst informieren.  Auch eine Meldung bei Polizei oder Verbraucherzentrale bietet Schutz vor  weiterem Schaden“, sagt die Expertin. Im Anschluss lohnt sich ein  gründlicher Check des Smartphones, um Schadsoftware oder unerwünschte  Apps zu finden und zu entfernen.
Quelle: ERGO Group 
Quishing: Scannen kann gefährlich sein
Wie Cyberkriminelle QR-Codes für Datendiebstahl nutzen
Veröffentlicht am: 04.11.2025
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