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Nachhaltigkeit vs. Gemütlichkeit

Wie passen SUVs in unsere urbanen Lebensräume?

Die Deutschen lieben ihre SUVs! Die leistungsstarken Fahrzeuge können mit ihrer ungeheuren Kraft Wohnmobile durch Gebirge ziehen und dem Fahrer dabei den Komfort eines ganzen Sofas bieten.

Außerhalb wilder Natur, im urbanen Raum, werfen die ausladenden Zugmaschinen jedoch immer mehr Fragen auf. Wir befinden uns mitten in einer Klimaschutzdebatte, die Rufe nach sauberen Innenstädten werden stetig lauter. Neben dem höheren Verbrauch der Motoren fühlen sich immer mehr Menschen aber durch eine ganz andere Gefahr bedroht. Ein Unfall mit einem SUV, bei dem im September vier Passanten in der Hauptstadt ums Leben kamen, entfachte eine bundesweite Debatte.

Währenddessen bestätigen die Daten des Kraftfahrt-Bundesamts die immer weiter wachsende SUV-Vorliebe der Deutschen: Im ersten Halbjahr 2019 waren 20 Prozent der Neuzulassungen hierzulande SUVs (zum Vergleich 2018: 18,3 Prozent, 2014: 9,8 Prozent). Wie passt nun ein nachhaltiger Lebensstil im urbanen Raum mit einem Fahrzeug zusammen, das zwar für Gemütlichkeit, aber nicht gerade für Umweltfreundlichkeit steht?

Fragestellung 1: Ist ein SUV-Verbot für Innenstädte sinnvoll?

Fakt ist, dass der Raum in Großstädten immer knapper wird. SUVs benötigen breitere Parkplätze als andere Fahrzeugtypen und diese sind eh schon Mangelware. Sie sind größer als normale Pkws und durch den höher gelegenen Fahrersitz können andere Verkehrsteilnehmer leichter übersehen werden. Zudem kostet der Berufsverkehr Pendlern viele Nerven. Immer mehr Menschen steigen daher um aufs Fahrrad, den öffentlichen Nahverkehr und auf alternative Mobilitätslösungen, wie Carsharing oder E-Scooter. Aus diesen Gründen ist eine Debatte um die Einführung einer City-Maut für SUVs entbrannt.

Doch ist dies die Lösung aller Probleme? Weltweit gibt es Großstädte, die eine City-Maut bereits eingeführt haben, wie z.B. London, Singapur, Oslo oder Stockholm. Der Autoverkehr innerhalb Londons Mautzone ist seither laut der städtischen Verkehrsbehörde um knapp ein Drittel gesunken, die Zahl der Fahrradfahrer hingegen gewachsen. Auch in Stockholm konnte eine ähnliche Entwicklung beobachtet werden.

Die Herausforderung, wie wir mit der wachsenden Anzahl von Fahrzeugen, insbesondere großer Fahrzeuge, in den Großstädten umgehen sollen, ist also weltweit allgegenwärtig. Ob aber das grundsätzliche Verbot der Fahrzeuge einen Rückgang der Zahl zugelassener SUVs in Deutschland bewirkt, bleibt fragwürdig. Kurzfristig effektiver könnten für die Sicherheit der Bürger verkehrstechnische Regulierungen wie mehr Tempo-30-Zonen oder Bremsschwellen sein.
 
Fragestellung 2: Wie passen SUVs zum vermehrt nachhaltigen Lebensstil?

Der Trend geht - nicht nur im Zuge der Klimadebatte - zu mehr Nachhaltigkeit im Alltag. Wir kaufen unsere Lebensmittel in Bio-Supermärkten, vermeiden unnötige Inlandsflüge und versuchen unser Bestes, um Plastikmüll zu reduzieren. Vor allem in Großstädten wird ein nachhaltiger und achtsamer Lebensstil inzwischen aus- und vorgelebt. Trotz dieses Trends wächst aber die Zahl der SUVs.

Wie können diese Entwicklungen zugunsten unserer Natur unter einen Hut gebracht werden? Eine Überlegung wäre ein Bonus-Malus-System, ähnlich zu dem in Frankreich. Dort wird seit 2019 ab einem CO2-Ausstoß von 117 Gramm pro Kilometer eine Strafzahlung fällig.

Wer aber das Problem auf der Straße sucht, sollte weniger auf einen Fahrzeugtypen als auf den Motor, mit dem dieser fährt, achten. Die Weiterentwicklung und Förderung der Elektromobilität müssen schneller vorangetrieben werden, um die Attraktivität für Verbraucher zu erhöhen. Denn sie sind es, die entscheiden, wie sie am nächsten Morgen zur Arbeit fahren. Im kürzlich beschlossenen Klimapaket der Bundesregierung sind dementsprechende Ziele festgehalten, ob sie bis 2030 eingehalten werden, wird man sehen.

Fazit: Alternative Mobilitätslösungen und Elektroautos fördern

Im Jahr 2050 werden etwa 80 Prozent der Weltbevölkerung in Städten leben, das sind in etwa doppelt so viele wie heute. Die Fortbewegung in urbanen Räumen wird das bestimmende Thema in den kommenden Jahren sein. Dabei sind die SUVs nicht das Problem, sondern der Verkehr in Großstädten generell.

Die Verkehrspolitik muss zukünftig darauf ausgerichtet sein, mehr attraktive Angebote zur Verfügung zu stellen, die den öffentlichen Nahverkehr und nachhaltige Mobilitätslösungen beinhalten. Denn sonst droht vielerorts der Verkehrskollaps.

Anreize im öffentlichen Nahverkehr sind z.B. ein besserer Anschluss von Außenbezirken, konstant günstige Fahrkarten (ÖPNV und Bahn) sowie die Planung neuer Strecken.

Für Fußgänger und Radfahrer ist eine bessere und vor allem sichere Infrastruktur von Radwegen nötig. Zudem muss in jedem Fall die Elektromobilität schneller vorangetrieben werden. Denn nicht jeder Autofahrer, z.B. Pendler, kann sein Fahrzeug stehen lassen und auf alternative Möglichkeiten umsteigen.

Ideen für Anreize sind da und liegen klar auf der Hand - es ist an der Wirtschaft und Politik, dabei nicht den Anschluss zu verlieren.

Foto: Pixabay

 


Veröffentlicht am: 31.10.2019

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