Die  Klimaziele bei Porsche sind klar gesteckt: Bis 2030 will der  Stuttgarter Sportwagenhersteller über 80 Prozent aller Modelle mit einem  Elektroantrieb anbieten und bis dahin eine CO2-neutrale Bilanz  vorweisen. 
Auf dem Weg dorthin wollen die Zuffenhausener aber  auch die fossilen Energieträger von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor  durch erneuerbare Energien vorantreiben. Für deren zukünftige Mobilität  könnten sogenannte E-Fuels eine Lösung sein.
Die synthetischen  Kraftstoffe, die aus nachhaltiger Wind-, Sonnen- oder Wasserkraft  erzeugt werden, liefern beste Voraussetzungen. Bei Porsche soll der 911  das erste Modell sein, welches auf den Betrieb des nichtfossilen  Treibstoffs vorbereitet wird. Aber auch Oldtimer von Porsche sollen  schon bald mit E-Fuels fahren, genauso wie herkömmliche Autos, damit ihr  Bestand gesichert bleibt.
Aus diesem Grund errichten die  Schwaben eine Industrieanlage im Süden von Chile. Dort soll bereits im  nächsten Jahr aus Windkraft der CO2-neutrale Kraftstoff E-Fuels  hergestellt werden. Das südamerikanische Land bietet beste  Vorrausetzungen für erneuerbare Energien. Dort herrscht ein  konstant-starker Wind und mit nur 15 Euro pro Megawattstunde liegen  außerdem die Energiekosten sehr gering. Zum Vergleich. Am Standort der  Anlage läuft ein Windrad 270 Tage im Jahr unter Volllast, in Deutschland  sind es dagegen nur geringe 80 Tage.
Da sich der erzeugte Strom  aber nicht ohne Verluste nach Europa transportieren lässt, wird er in  Chile mittels Elektrolyse zu flüssigem Methanol umgewandelt. In der  Pilotphase sollen zum Beginn im nächsten Jahr 130.000 Liter E-Fuels  produziert werden. Bis 2024 will Porsche die Kapazität der  Industrieanlage auf jährlich rund 55 Millionen Liter steigern und bis  zum Jahr 2026 sollen gut 550 Millionen Liter des grünen Kraftstoffs  entstehen.
Der Treibstoff kommt mit Schiffen zu uns nach Europa.  Damit auch die Frachter einen geringen CO2-Fußabdruck hinterlassen,  sollen sie mittelfristig mit Methanol statt mit Schweröl betrieben  werden. Ebenso wäre der Einsatz von E-Fuels zukünftig auch in Flugzeugen  als E-Kerosin denkbar.
Bevor der alternative Kraftstoff jedoch  in die PKW-Serie geht, will ihn Porsche zunächst im Motorsport unter  Härtebedingungen testen. Bereits in diesem Jahr setzten die Stuttgarter  im Porsche Supercup einen Bio-basierten Kraftstoff ein, 2022 sollen die  911er-Rennwagen ausschließlich mit E-Fuels an den Start gehen. Ebenso  plant Porsche weitere E-Fuels-Einsätze im Clubsport, bevor der  Kraftstoff dann endlich auf den regulären Straßen im 911er befeuern  darf.
Foto: Autoren-Union Mobilität/Porsche
E-Fuels?
Synthetischer Kraftstoff wird den Porsche 911 retten
Veröffentlicht am: 19.10.2021
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