Der  Audi A3 (ab 2020) und VW Golf (ab 2019) sind nun besser gegen  Tacho-Manipulation geschützt als die Fahrzeuge vieler anderer Marken.  Damit reagierte der Volkswagen-Konzern auf die vom ADAC schon seit  längerem erhobene Forderung nach Computerchips mit HSM (Hardware Secure  Module), die für Schutzmechanismen des Kilometerstands eingesetzt  werden. 
Sie verschlüsseln die Kilometerdaten so,  dass sie nicht ohne weiteres nachträglich verändert werden können.  Außerdem wurde durch Steigerung der Verschlüsselung die Sicherheit des  Datensatzes erhöht und damit eine Fälschung deutlich erschwert.
Audi  setzt nach eigenen Angaben eine ähnliche Technik auch bei den aktuellen  Modellen von A4 und A6 ein. Bei Volkswagen werden laut ADAC nach  eigenen Angaben Hinweise auf Tacho-Betrug mittlerweile systematisch  gemonitort und anschließend abgearbeitet. So sollen neue Angriffe rasch  abgewehrt werden. VW plant mit der Einführung neuer Modelle ab 2023  zusätzliche Maßnahmen, die die Manipulation durch so genannte  Kilometerfilter unterbinden. Diese werden von Kriminellen dann  eingesetzt, wenn ein Auto nicht mehr ad hoc manipulierbar ist.  Kilometerfilter werden ins Auto eingebaut und sorgen dafür, dass nur ein  Drittel bis die Hälfte der Kilometer gezählt wird. Dabei kann es zu  gefährlichen Situationen kommen, wenn etwa die Geschwindigkeitsanzeige  ausfällt oder aber Assistenzsysteme nicht mehr korrekt arbeiten,  erläutert der ADAC.
Auch bei Keyless-Diebstählen gehören VW Golf 8  und Audi A3 zu den ersten Modellen, die besser geschützt sind als die  meisten anderen 500 Fahrzeuge, die der ADAC bisher untersucht hat.
Ein  zusätzliches Instrument gegen Tacho-Betrug kann aus Sicht des ADAC die  Connect-Technik sein. Denn fast alle Neuwagen sind heute mit fest  eingebauter SIM-Karte ausgerüstet. Diese überträgt neben vielen anderen  Daten auch den Kilometerstand regelmäßig an den Hersteller. Das hat zu  Überlegungen in der EU-Kommission geführt, auf diesem Wege auch  regelmäßig den Kilometerstand an eine behördliche Stelle zu senden. Der  ADAC begrüßt diese Lösung, wenn der Schutz personenbezogener Daten  vollumfänglich gewährleistet bleibt und dem Autofahrer keine Mehrkosten  entstehen.
Die systematische Absicherung des Kilometerstandes ist  durch eine EU-Richtlinie bereits seit 2018 für alle Neuwagen  vorgeschrieben. Sie wird aber immer noch nicht von allen neuen Modellen  erfüllt, wie eine Stichprobe des Automobilclubs 2021 ergeben hat. (aum)
Foto: Autoren-Union Mobilität/Audi





