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Wir konzentrieren uns auf das Wesentliche

Interview mit Dacia-Deutschland-Chef Thilo Schmidt



Dacia gehört zu den Gewinnern auf dem deutschen Markt. Die Marke des Renault-Konzerns konzentriert sich darauf, preiswerte Modelle anzubieten und wächst dabei jedes Jahr.

Daran soll sich in Zukunft nichts ändern, erklärt Dacia-Deutschland-Chef Thilo Schmidt im Gespräch mit unserem Autor Walther Wuttke. Neue Modelle sollen in den kommenden Jahren das Wachstum noch verstärken.

Dacia hat sich in seinen ersten Jahren vor allem als Billigmarke profiliert. Wo sehen Sie die Marke heute?
Thilo Schmidt:
Wir bieten das beste Preis-Leistungsangebot im Markt und konzentrieren uns dabei auf das Wesentliche. Wir verkaufen preiswerte Mobilität und treten nicht im High-Tech-Bereich an. Wir wollen beim Preis-Leistungsverhältnis in jedem Segment, in dem wir antreten, führend sein und werden unsere Kundinnen und Kunden dennoch immer wieder durch smarte Features überraschen.

Spielen bei diesem Anspruch auch Dinge wie Lifestyle in Zukunft eine Rolle?
Thilo Schmidt:
Bei der Einführung der Marke stand allein der Preis im Vordergrund, und das hat uns in der Zulassungsstatistik auch nach vorne gebracht. Jetzt gehen wir den nächsten Schritt und laden die Marke emotional auf. Dazu gehört unsere neue Markenidentität, die sich zum Beispiel durch unser neues Logo ausdrückt, aber gleichzeitig auch neue Modelle wie der Dacia Bigster, der in zwei Jahren auf den Markt kommet und das große C-SUV-Segment aufmischen wird. Von diesem Sommer an bieten wir zudem für unser Familienauto, dem Jogger, ein cleveres Campingkit an, um unseren outdoorfreudigen Kundinnen und Kunden noch mehr Flexibilität zu geben und die Freizeit in der Natur verbringen zu können. Wir werden der Marke in vielen Bereichen noch mehr Emotionalität geben.

Bedeutet mehr Emotionalität dann auch, dass Elemente der Studie Manifesto in die nächsten Modelle übertragen werden?
Thilo Schmidt:
Der Manifesto als Konzeptfahrzeug wird in dieser Form nie in die Serie gehen. Er ist aber als eine Art Testlabor zu verstehen, wie die Zukunft in der Mobilität für Dacia aussehen kann, und wie sich clevere Lösungen in die künftigen Fahrzeuge integrieren lassen. Also zum Beispiel Sitzbezüge, die sich in Schlafsäcke verwandeln lassen und sogar waschbar sind. Teile der Ideen wie Starkle, ein spezieller Verbundstoff aus recyceltem Kunststoff, oder Youclip, ein sehr einfaches Befestigungssystem im Innenraum, werden sich in Zukunft in unseren neuen Modellen wiederfinden.

Mit dem Jogger hat die Marke einen wichtigen Schritt in ein neues Segment gemacht. Das Modell wurde nun elektrifiziert. Werden die künftigen Modelle wie der Duster im nächsten Jahr ähnlich ausgerüstet werden?
Thilo Schmidt:
Wir stellen uns natürlich dem Markt. Wir wollen dort sein, wo eine substanzielle Nachfrage ist. Daher wird es wahrscheinlich bei künftigen Modellen auch in diese Richtung gehen.

Wird es in Zukunft auch einen Jogger mit Plug-in-Hybridantrieb geben?
Thilo Schmidt:
Wir haben die Technik im Konzern. Doch nach dem Ende der Förderung ist diese Technik in diesem Segment preislich nicht mehr interessant – aber mit dem Vollhybrid haben wir ein passendes Angebot.

Welchen Hybrid-Anteil erwarten Sie beim Jogger?
Thilo Schmidt:
Aktuell hat der Hybridantrieb bei den Bestellungen einen Anteil von einem Drittel. Dabei spielt auch das Automatikgetriebe gerade auf dem deutschen Markt eine wichtige Rolle. Auf diese Getriebevariante und damit auf die Komfortsteigerung werden wir in Zukunft bei einigen unserer Modelle verstärktes Augenmerk legen.

Im vergangenen Jahr hat Dacia in Deutschland rund 60.000 Fahrzeuge zugelassen. Welche Wachstumsziele haben Sie für die nächsten Jahre?
Thilo Schmidt:
Wir wollen jedes Jahr wachsen. Das gilt auch für dieses Jahr, obwohl wir keine neuen Modelle einführen werden. Unsere Modellpalette ist aber sehr jung und eine der frischesten auf dem Markt. Wenn im nächsten Jahr die nächste Generation des Dacia Duster auf den Markt kommt, wird uns das einen weiteren Schub geben. Mit dem Bigster werden wir dann in 2025 weitere Zuwächse erzielen. Unsere Strategie ist darauf ausgerichtet, das C-Segment zu erobern. Der Jogger hat gezeigt, dass wir in der Golf-Klasse bei den Privatkundinnen und -kunden erfolgreich unterwegs sind. Im Januar lag das Modell im Privatmarkt in Deutschland sogar vor den allseits bekannten langjährigen Platzhirschen an Position eins in dieser Klasse.

Mit dem Bigster werden Sie allerdings in eine für Dacia vollkommen neue Preisregion vorstoßen. Glauben Sie, dass die Kunden mitziehen werden?
Thilo Schmidt:
Wir werden ganz sicher auch beim Bigster einen deutlichen Abstand zum Wettbewerb einhalten und unserem Geschäftsmodell treu bleiben. Dazu gehört auch weiterhin unsere Null-Rabatt-Strategie. Bei uns ist der Listenpreis der Endpreis. Wir werden natürlich den Wettbewerb beobachten und in einem Bereich bleiben, bei dem unsere Kundinnen und Kunden zufrieden sind und uns treu bleiben. In den vergangenen Jahren lag das Segment der C-SUV preislich im Durchschnitt noch im Bereich um 30.000 Euro. Heute liegen die Angebote 10.000 Euro höher – und da werden wir preislich im positiven Sinne polarisieren und stark erobern.

Was kommt nach dem neuen Duster und dem Bigster?
Thilo Schmidt:
Wir konzentrieren uns beim Wachstum auf das C-Segment, also die Golf-Klasse und werden in den kommenden Jahren noch zwei weitere Modelle auf den Markt bringen. Es ist aktuell aber noch zu früh, um über die beiden Fahrzeuge zu sprechen.

Andere Hersteller verabschieden sich von den bezahlbaren Kleinwagen. Bleibt Dacia dieser Fahrzeugklasse treu?
Thilo Schmidt:
Der Dacia Sandero ist nach wie vor unser Bestseller und bietet den Einstieg in die vollwertige Mobilität. Es gibt nach wie vor eine große Nachfrage für Kleinwagen, nur das Angebot auf dem Markt wird immer kleiner, und die Preise erreichen bei vielen Wettbewerbern inzwischen die Höhe von Kompaktmodellen. In Europa ist der Sandero unangefochten die Nummer Eins im Privatmarkt, und auch in Deutschland gehört er zu den beliebtesten Modellen bei Privatkundinnen und -kunden. Diese Position werden wir auch weiter ausbauen.

Wie entwickelt sich das Händlernetz?
Thilo Schmidt:
Wir haben aktuell ein so genanntes zweistufiges Händlernetz. Zum einen die Partner, die vertraglich direkt an uns gebunden sind, und daneben gibt es noch Vermittler, die an diese Partner angeschlossen sind. Von 2024 an werden wir ein einstufiges Netz haben mit Stützpunkten, die dann alle Direktverträge mit uns als Hersteller haben. Gleichzeitig werden wir die Zahl unserer 550 Verkaufsstellen reduzieren. Aber so, dass Dacia Kundinnen und Kunden einen Stützpunkt in höchstens 30 Minuten erreichen können.

Die EU setzt trotz des e-Fuel-Kompromisses beim Klimaschutz vor allem auf Elektroautos. Wie sieht es da bei Dacia aus?
Thilo Schmidt:
Wir werden bereit sein und die Elektrifizierung bei Dacia stetig ausbauen, aber dennoch bis dahin Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor anbieten. Wir zeigen aber schon heute, dass wir mit dem Spring E-Mobilität preiswert realisieren können. Der Spring hat in Deutschland bereits etwa 20.000 Zulassungen erreicht. Wir werden auf jeden Fall unserem Anspruch gerecht werden, auch nach 2035 preiswerte Mobilität für die breite Masse zu liefern. (cen/Walther Wuttke)

Foto: Autoren-Union Mobilität/Dacia

 


Veröffentlicht am: 29.03.2023

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