Nicht  nur bei Privatkäufern, sondern vor allem auch bei Firmenkunden ist der  Audi A4 eine erste Wahl. Das Mittelklassemodell erhielt 2019 zuletzt  eine optische und technische Überarbeitung, oder wie die Ingolstädter  auch intern gerne sagen eine PA (Produktaufwertung). 
Im nächsten  Jahr steht bereits der Nachfolger in den Startlöchern. Er wird übrigens  der letzte A4 sein, der noch mit klassischen Verbrennungsmotoren  antritt. Alle nachfolgenden Generationen werden kein Benzin oder Diesel  mehr verbrennen. Aber ist der Ingolstädter noch up to date?
Für  unseren Praxistest wählten wir die A4-Limousine mit 204 PS starkem  Zweiliter-Benziner und in Verbindung mit Allradantrieb. Der A4 40 TFSI  Quattro ist serienmäßig mit einem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe  ausgestattet und kostet in der Einstiegsversion 46.950 Euro. Unser  Testwagen, der in der mittleren Ausstattungsstufe Advanced anrollt,  beginnt hingegen bei 47.450 Euro. Hinzu kommen viele Extras, die den  Preis unseres nahezu komplett ausgestatten Ingolstädters auf knapp  60.000 Euro ansteigen lassen.
Ein wichtiges Feature wurde eingespart
In  seinem Innern erweist sich der Audi als hochwertig und solide  verarbeitet. Auf der Mittelkonsole vermissen wir allerdings ein bisher  immer gern genutztes und über die Jahre sehr geschätztes Feature: Der  bedienerfreundliche Dreh-Drückregler, mit dem sich das  MMI-Multimediasystems inklusive der vielen Direktwahltastenschnell  schnell und zielführend steuern ließ, wurde seit dem letzten Facelift  aus dem Innenraum verbannt. Seitdem arbeitet der Bildschirm des  Infotainments nun als Touchscreen.
Nach unserer Meinung ein  Rückschritt, da Audi mit seinem vorbildlichen MMI-Regler-System im  wahrsten Sinne des Wortes „den Dreh raus hatte“ und die bisherige Lösung  wesentlich einfacher und bequemer war. Besser ging´s einfach nicht. Nun  muss sich der Fahrer weit nach vorne bücken, um die Funktionen auf dem  Display zu aktivieren.
Unser Testwagen ist mit dem 2255 Euro  teuren Navigationssystem Plus ausgerüstet. Viel Geld und nicht gerade  günstig, allerdings lassen sich dann auch viele Bedienfunktionen mittels  Sprachkommandos zuverlässig steuern. Gut arbeitet ebenso die  Online-Routenführung, die einen ständig mit aktuellen Verkehrsmeldungen  versorgt und einen oftmals staufrei bis ans Ziel bringt.
Verbrauch gerade noch so in Ordnung
Wo  wir gerade bei den empfehlenswerten Extras sind: Interessierte Kunden  sollten in ihrer Preisliste auf jeden Fall die Matrix-LED-Scheinwerfer  ankreuzen, sofern sie nicht serienmäßig an Bord sind. Sie verwandeln mit  ihrem Dauerfernlicht die Nacht zum Tag, ohne aber andere  Verkehrsteilnehmer zu blenden. Als sehr bequem erweisen sich zudem die  Sportsitze vorn. Das gut konturierte Mobiliar gibt es zusammen mit einer  ausziehbaren Oberschenkelauflage für 375 Euro Aufpreis.
Das  Platzangebot der Limousine liegt nahezu auf dem gleichen Niveau wie beim  BMW 3er oder der C-Klasse von Mercedes. Vorne passt alles, hinten wird  die Luft vor allem für Große dagegen schon spürbar dünner. Doch beim  Fahren zeigt sich der 204 PS starke Audi als ein sehr ausgewogener  Allrounder. Der Zweiliter-Benziner arbeitet angenehm kultiviert undleise  und entfaltet seine Kraft schön gleichmäßig. Und die  Siebengang-S-Tronic wechselt die Gänge zumeist flott und ohne  Zugkraftunterbrechung. Damit sprintet der A4 40 TFSI Quattro in flotten  6,7 Sekunden auf Tempo 100. Im Sport-Modus könnte sich das  Doppelkupplungsgetriebe allerdings eine Spur entschlossener durch das  Sieben-Gänge-Menü hangeln. Gleiches gilt beim Anfahren, wo die S Tronic  manchmal verzögert anspricht.
Dafür gibt es in Sachen Lenkung und  Fahrwerk nichts zu bekritteln. Im Gegenteil. Der Audi lenkt sauber ein  und vermittelt einen guten Fahrbahnkontakt, während das adaptive  Dämpfersystem selbst im strafferen Sport-Programm noch Unebenheiten sehr  komfortabel wegfiltert. Somit wird der Audi seinem Ruf ein angenehm  abgestimmtes Reiseauto mit hohem Langstreckenkomfort mehr als gerecht.  Der Ingolstädter ist trotz seines hohen Alters nicht in die Jahre  gekommen und wirkt nach wie vor frisch und modern. Einzig den  angegebenen Normverbrauch von nur 6,1 Litern schafften wir nicht ganz.  Bei unserem Praxistest genehmigte sich der A4 im Schnitt 7,6 Liter. Ein  gerade noch akzeptabler Wert. (cen/gb)
Foto: Autoren-Union Mobilität/Audi
Alles noch frisch?
Der Audi A4 40 TFSI Quattro im Praxistest
Veröffentlicht am: 18.07.2023
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