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Die 17 Jahre zwischen DS und XM

Ein Blick zurück



Für viele ist er der letzte klassische Citroën: Der CX wurde Ende August 1974 als Nachfolger der DS vorgestellt. Im darauffolgenden Oktober zog er beim Pariser Autosalon die Aufmerksamkeit auf sich und gilt heute noch als großes Aushängeschild der Marke in den 70er und 80er Jahren. Sein aerodynamisches Design wirkt auch heute noch recht modern.

Von seinem Vorgänger übernahm er den Vorderradantrieb, die hydropneumatische Federung und die Zweikreis-Hochdruck-Scheibenbremsen mit Servounterstützung. Der Newcomer wartete mit einer Reihe weiterer besonderer Merkmale auf. So war beispielsweise der quer liegende Vierzylindermotor im vorderen Überhang positioniert und nach vorne geneigt, um die Gewichtsverteilung und die Straßenlage weiter zu optimieren. Die Monocoque-Karosserie war über 16 elastische Gelenke mit einem Achsrahmen verbunden, der die Geräusche und Vibrationen der Achsen sowie des Motors und des Getriebes filterte und so den Fahrkomfort erhöhte.



Neben der äußeren Linienführung stach auch die Innenraumgestaltung ins Auge. Das markanteste Merkmal war die berühmte mondförmige Instrumententafel auf dem Armaturenbrett. Auf Ergonomie und Sicherheit wurden viel Wert gelegt. Zunächst einmal waren alle für das Fahren wichtigen Bedienelemente wie Scheinwerfer, Blinker, Scheibenwischer und Hupe mit den Fingerspitzen erreichbar, ohne dass die Hände vom Lenkrad genommen werden mussten. Die Verkleidungs- und Innenraumkomponenten hatten keine störenden Überstände, ihre Materialien waren widerstandsfähig. Eine weitere Besonderheit damals waren die ausziehbaren Vordersitzgurte.

Ende Januar 1975 wurde der Citroën CX von der europäischen Automobilpresse zum „Auto des Jahres 1975“ gekürt, Ab Juli erhielt die Limousine auf Wunsch die geschwindigkeitsabhängige Servolenkung des SM. Sie war später serienmäßig. Auch in weiteren Details wurde der CX nahezu jedes Jahr weiterentwickelt. So gab es bereits 1975 Klimaanlage, elektrische Fensterheber an allen vier Türen, zwei innenliegende Außenspiegel und Nebelschlussleuchten. Hinzu kamen in den Folgejahren unter anderem ein halbautomatisches Schaltgetriebe, Sicherheitsgurte im Fond und automatische elektromagnetische Türschlösser, ein elektronischer Ölmessstab am Armaturenbrett, Tempomat, Zentralverriegelung, Turbomotoren und ABS. Dazu kamen der Vereisungsdetektor, eine Glühbirnenanzeige, ein Türöffnungssignal, elektrisch beheizbare Außenspiegel mit getöntem Glas, ein akustisches Warnsignal bei eingeschalteter Beleuchtung, Zentralverriegelung mit Infrarot-Fernbedienung und synchronisierter Aktivierung der Innenbeleuchtung, die automatische Heckscheibenentfrostung und eine codierte Wegfahrsperre. 1985 gab es ein großes Facelift, in dessen Rahmen unter anderem die Chromstoßstangen durch Kunststoff-Teile ersetzt wurden und der Lupentacho Analoginstrumenten wich.



Erstes Modell war der CX 2000 mit 2,0-Liter-Motor und 102 PS (75 kW). 1975 und 1976 folgten der CX 2200 und der CX 2400. Zum Jahreswechsel kamen auch die erste Dieselversion und der Kombi (Break) auf den Markt. Nur wenig später stellte Citroën für Politik und Prominenz den CX Prestige mit 25 Zentimeter längerem Radstand für mehr Platz auf den Rücksitzen vor. Er trug ein Vinyldach und Edelstahlzierleisten. Der Kombi wurde ab Oktober als Familiale mit einer zweiten Rücksitzbank angeboten und kam so auf bis zu acht Sitzplätze. Auch beim Prestige tat sich etwas: Im September 1978 wurde das Platzangebot im Innenraum durch ein um vier Zentimeter erhöhtes Dach weiter verbessert. Im Frühjahr 1984 erschien dann noch der CX Enterprise, die letzte und einzige kommerzielle Version des Break. Er verfügte nur über zwei Vordersitze und hinten geschlossene Türen, kam auf ein Fassungsvermögen von über zwei Kubikmetern und eine Rekordlänge des Laderaums. Doch selbst das war noch nicht das Ende der Fahnenstange: Bei Karosseriebauern entstanden einige hundert bis zu 6,50 Meter lange dreiachsige CX-Kombis.



Schon früh setzte Citroën beim CX auch auf Sportlichkeit. Der 1977 eingeführte GTI brachte es mit seinem 2,3-Liter-Motor zunächst auf 128 PS (94 kW) und eine Spitze von 189 km/h. Im Oktober 1984 wurde die Baureihe um einen 2,5-Liter-Turbomotor mit 168 PS (124 kW) erweitert, der aus dem CX GTI den CX GTI Turbo machte und eine Höchstgeschwindigkeit von 220 km/h ermöglichte. Im Juli 1986 wurde daraus im Rahmen des Facelifts der CX GTI Turbo 2, ausgestattet mit einem Luft-Luft-Wärmetauscher ausgestattet, der nicht nur die Höchstgeschwindigkeit auf 223 km/h erhöhte, sondern auch den Kraftstoffverbrauch deutlich senkte. Ihr motorsportliches Potenzial hatte die Baureihe schon ab Ende 1975 bei zahlreichen Rallyes, darunter auch der Paris-Dakar, unter Beweis gestellt.

Auch in der Werbung machte der CX von sich reden. Für die Anzeigen, die Anfang der 80er Jahre in der Presse erschienen, wurden Prominente wie die jüngst verstorbene Françoise Hardy und Jacques Dutronc oder die Schauspielerin Miou-Miou engagiert, die den CX in einem besonders stimmungsvollen Schwarz-Weiß-Rahmen anpriesen. Daneben umfasste die Werbung für den CX auch einige auffällige Kampagnen mit Bildern, die Jean-Paul Goude designte und auf denen Model, Schauspielerin und Sängerin Grace Jones zu sehen war. Für die Markteinführung des CX GTI Turbo 2 stand die Muse des Fotografen und Videografen im Mittelpunkt einer offensiven und provokativen Kampagne mit dem Slogan „La CX GTI Turbo, c’est démon!“



Am 23. Oktober 1987 wurde der einmillionste CX produziert. Im Juli 1989 wurde endete die Fertigung der Limousine, die schon ein Jahr zuvor mit dem XM einen Nachfolger erhalten hatte. Der Kombi wurde noch zwei Jahre länger gebaut. Insgesamt entstanden 1.042.460 Fahrzeuge, darunter etwas mehr als 129.000 Kombiversionen und immerhin 29.380 CX Prestige. (aum)

Fotos: Autoren-Union Mobilität/Stellantis

 


Veröffentlicht am: 01.10.2024

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