Startseite  

05.06.2025

 

 

Like uns auf Facebook

Folge uns auf Twitter

 


 

Werbung


Vorherigen Artikel lesen Nächsten Artikel lesen

 

Sommerausstellungen 2025 – Fluchtpunkt Höri

... im im Kunstmuseum Singen



Das Kunstmuseum Singen eröffnete am Sonntag, den 18. Mai 2025 die Sommersaison mit einer Ausstellungstrias, das die Bodensee-Halbinsel Höri als Zufluchtsort für die Künstler und Künstlerinnen der Moderne auslotet und eine Brücke zur Kunst der Gegenwart schlägt.
 

Unter den Titeln »Man soll kein Worpswede aus der Gegend machen. Die Künstler der klassischen Moderne auf der Höri«, »Walter Herzger und Gertraud Herzger-von Harlessem. Die Kunst des Einfachen.« und »Véronique Verdet. Massen. Grenzen. Territorien.« zeigt das Museum eine große Überblicksschau zur Kunst der klassischen Moderne auf der Höri, eine darauf aufbauende Hommage an das Künstlerehepaar Walter Herzger und Gertraud Herzger-von Harlessem und darin eingebettet eine zeitgenössische Intervention ihrer Enkelin Véronique Verdet. In rund 150 Werken entfaltet sich ein Panorama, das biografische Verflechtungen, künstlerische Positionen und zeitgeschichtliche Umbrüche sichtbar macht.

»Man soll kein Worpswede aus der Gegend machen«.
Die Künstler der klassischen Moderne auf der Höri.
18. – 21. 09. 2025

Freiwillig kamen sie nicht an den Bodensee – und doch blieben viele. Die Künstler, die sich in den 1930er- und 1940er-Jahren auf der Höri niederließen, flohen vor dem (kultur-)politischen Druck der NS-Herrschaft und dem Luftkrieg in den großen Städten. In der Abgeschiedenheit der Halbinsel fanden sie einen Rückzugsraum, künstlerische Freiheit und ein neues Wirkungsfeld. Was mit der Ankunft einzelner wie Hermann Hesse bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts begann, wurde im Nationalsozialismus zum Fluchtpunkt einer ganzen Generation von Malern, Zeichnern und Bildhauern – die nach 1945 maßgeblich zur Etablierung des westlichen Bodenseeraums als Kunstregion beitrugen.

Die Namen dieser Künstler, die als »politisch unzuverlässig« oder deren Kunst als »entartet« diffamiert wurden, liest sich wie ein Who is Who der klassischen Moderne, darunter Otto Dix, Erich Heckel, Max Ackermann, Curth Georg Becker, Ferdinand Macketanz oder Rose Marie Schnorrenberg. Sie stehen zugleich exemplarisch für die künstlerische Vielfalt jener Jahre und prägen bis heute das Bild vom Bodensee. Eine Künstlerkolonie im klassischen Sinne aber bildeten die »Höri-Künstler« nie – zu unterschiedlich waren ihre Herkunft, ihr Alter, ihre künstlerischen Ansätze. »Man soll ja kein Worpswede aus der Gegend machen«, schrieb Ferdinand Macketanz und brachte damit die Haltung vieler auf den Punkt. Zwischen Expressionismus, Abstraktion, Neuer Sachlichkeit und französisch inspirierter Moderne offenbart sich ein vielstimmiges Panorama der »inneren Emigration« und künstlerischen Selbstbehauptung.

Die umfassende Ausstellung vereint rund 60 Werke – darunter Neuzugänge und restaurierte Arbeiten – ergänzt um Arbeiten von befreundeten Künstlern, die am Bodensee auf Zeit Zuflucht fanden oder ihre Kollegen dort aufsuchten, wie Julius Bissier, Ludwig Gabriel Schrieber, Franz Lenk, William Straube u.a. mehr. Büsten und Portraits ihrer Sammler und Unterstützer runden die Ausstellung ab. Damit unterstreicht das Kunstmuseum Singen seine Rolle als bedeutendstes Forum der »Höri-Künstler«.

Walter Herzger und Gertraud Herzger-von Harlessem.
Die Kunst des Einfachen.

18.05. – 21.09.2025

Mit der Ausstellung »Walter Herzger und Gertraud Herzger-von Harlessem. Die Kunst des Einfachen.« würdigt das Kunstmuseum das Werk zweier Vertreter der »Höri-Künstler«, deren Leben und Werk eng mit den politischen, gesellschaftlichen und künstlerischen Verwerfungen des 20. Jahrhunderts, mit der Bodenseeregion, aber auch mit Kunstzentren wie Berlin, Halle, Dresden oder Karlsruhe verbunden ist.

Während Walter Herzger (1901-1985) ein umfangreiches Oeuvre hinterließ, in der Nachkriegszeit regelmäßig ausstellte und eine Professur an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe innehatte, blieb das Werk seiner Frau lange Zeit weitgehend unbeachtet. Gertraud Herzger-von Harlessem (1908-1989) hatte ihr künstlerisches Schaffen weitgehend zugunsten von Familie und Lebensunterhalt zurückgestellt.

Dank einer großzügigen Schenkung der Tochter Sabine Verdet-Herzger konnte das Kunstmuseum Singen seinen Bestand an Arbeiten des Künstlerpaars in den letzten Jahren maßgeblich erweitern. Nach abgeschlossener konservatorischer Bearbeitung ist es nun, ergänzt um weitere Leihgaben, erstmals möglich rund 70 Werke – Gemälde, Aquarelle, Pastelle, Zeichnungen und Druckgrafiken – aus den 1930er – bis in die 1980er-Jahre zu zeigen. Damit gibt die Ausstellung einen umfassenden Einblick in das Werk der beiden Künstler, das mit ausbalancierten Formen und der Beobachtung kleiner, alltäglicher Ereignisse einfache Themen feiert. Walter Herzger bringt dies in einer reduzierten, lyrischen Bildsprache auf den Punkt, die eine »Ästhetik des Einfachen« verkörpert. Gertraud Herzger-von Harlessem entwickelt in ihren frühen, experimentellen Farbholzschnitten eine eigene Handschrift zwischen Expressionismus und Bauhaus – mit bewusst schlichten Formen, in denen auch surreale Anklänge aufscheinen.

Véronique Verdet
Massen. Grenzen. Territorien.

18.05. – 28.08.2025

Mit Véronique Verdet (*1967, Cannes), Enkelin des Künstlerpaares Herzger, holt das Museum eine Gegenwartsposition in den Raum ihrer Großeltern. Die Deutsch-Französin, die heute in Saarbrücken lebt und arbeitet, hat von 2000 bis 2004 Plastik und audiovisuelle Kunst an der Kunsthochschule HBK Saar studiert und ist mit Zeichnungen und Installationen hervorgetreten, die sie selbst als eine »fiktive gesellschaftliche Kartografie« beschreibt. In filigranen Zeichnungen und Installationen thematisiert sie kollektive Wanderungsbewegungen, Ambivalenzen, das Verhältnis von Menge und Individuum, Räume und Orte, Grenzen und Abgrenzungen, Zugehörigkeit und Isolation – Themen, die auf die Lebenswege der »Höri-Künstler« ebenso zurückverweisen wie auf heutige gesellschaftliche Diskurse. Eigens für den Projektraum des Museums entwickelte Verdet eine neue, großformatige Cluster-Zeichnung aus ihrer Serie »Fouloscopie«, die sie mit weiteren Zeichnungen und Miniaturfiguren in Holzkästen kombiniert.

Die drei Ausstellungen werden am Sonntag, dem 18. Mai 2025 um 11.00 Uhr im Rahmen des Internationalen Museumstags 2025 eröffnet. Ein vielseitiges Programm mit Führungen, Kunstgesprächen, Workshops und Kreativkursen für alle Altersgruppen begleitet die Ausstellungen. Ein spezielles Familienangebot sowie Sonderveranstaltungen und Aktionstage laden ebenfalls dazu ein, die Ausstellungsinhalte auf unterschiedliche Weise zu vertiefen.

Ausstellungen

»Man soll kein Worpswede aus der Gegend machen«.
Die Künstler der klassischen Moderne auf der Höri.
18.05. – 21.09.2025

Walter Herzger und Gertraud Herzger-von Harlessem.
Die Kunst des Einfachen.
18.05. – 21.09.2025

Véronique Verdet.
Massen. Grenzen. Territorien.
18.05. – 28.08.2025

Öffnungszeiten: Di-Fr: 14 -18 Uhr, Sa + So: 11-17 Uhr, Feiertag: wie Wochentag
Eintrittspreise: 6 Euro, 4 Euro ermäßigt, Kinder und Jugendliche bis einschließlich 17 Jahre frei, donnerstags* für alle Besucher:innen frei (*mit Ausnahme von Feiertagen), Kombiticket mit Wandbild »Krieg und Frieden« von Otto Dix im Rathaus Singen (07. 06. – 14. 09., Wochenenden, 11 – 17 Uhr)

Kunstmuseum Singen
Ekkehardstr. 10
D-78224 Singen (Hohentwiel)
kunstmuseum@singen.de
www.kunstmuseum-singen.de

Bild: Curth Georg Becker (1904-1972) Harlekin, 1947, Wasserfarben, Farbkreide auf Bütten
Leihgabe aus Privatbesitz © VG Bild-Kunst, 2025
Foto: Bernhard Strauss, Freiburg

 


Veröffentlicht am: 03.06.2025

AusdruckenArtikel drucken

LesenzeichenLesezeichen speichern

FeedbackMit uns Kontakt aufnehmen

TwitterFolge uns auf Twitter

FacebookTeile diesen Beitrag auf Facebook

Hoch: Hoch zum Seitenanfang

Nächsten Artikel: lesen

Vorherigen Artikel: lesen

 


Werbung

 


Werbung - für eine gute Sache

 
         
     
     
     

Besuchen Sie auch diese Seiten in unserem Netzwerk
| Börsen-Lexikon - erklärt die Börse
| fotomensch berlin - der Fotograf von genussmaenner.de
| Frauenfinanzseite - alles für die Businessfrau
| Geld & Genuss - Lifestyle, Finanzen und Vorsorge für alle
| geniesserinnen.de - Genuss auch für die Damen
| gentleman today - Edel geht die Welt zu Grunde
| instock der Börseninformationsdienst
| marketingmensch | Agentur für Marketing, Werbung & Internet
| Unter der Lupe bewertet Gutes

 
Service
Impressum
Kontakt
Mediadaten
Newsletter
Datenschutzhinweis
Nutzungshinweise
Presse
Redaktion
RSS 
Sitemap
Suchen

 
Rechtliches
© 2007 - 2025 by genussmaenner.de. Alle Rechte vorbehalten.