Warnwesten  schaffen Sichtbarkeit und können Leben retten – vorausgesetzt, sie  reflektieren ausreichend Licht. Doch viele handelsübliche Warnwesten  erfüllen diese grundlegende Sicherheitsanforderung nicht, wie der ADAC  festgestellt hat. 
Der Automobilclub hat 25 Warnwesten auf ihre  retroreflektierenden Eigenschaften nach der Norm EN ISO 20471 überprüft.  Retroreflektierende Materialien werfen einfallendes Licht so zurück,  dass es fast direkt zur Lichtquelle zurückgestrahlt wird – unabhängig  davon, aus welcher Richtung das Licht kommt. Nur zehn der getesteten  Westen erfüllten die Norm-Anforderungen. Besonders problematisch sind  Produkte aus dem Online-Handel: Von 20 dort gekauften Warnwesten  erfüllten nur fünf die Sicherheitsstandards. Im Gegensatz dazu bestanden  alle fünf im Einzelhandel gekauften Westen die Tests.
Vor allem  Warnwesten von chinesischen Online-Plattformen wie Aliexpress, Shein  oder Temu schnitten schlecht ab. Hier erfüllte keine der zehn geprüften  Warnwesten die Norm. Aber auch bei Amazon fand der ADAC bei der Hälfte  der Angebote nicht ausreichend reflektierende Warnwesten, die im Notfall  nutzlos sind. Besonders bedenklich: Auch Kinderwarnwesten sind  betroffen. Zwei Modelle, die bereits in der ADAC-Untersuchung im  vergangenen Jahr durchgefallen waren, erfüllten die Normanforderungen  wieder nicht. Teilweise war der aufgenähte Reflektorstreifen nicht mehr  als ein graues Stück Kunststoff, das praktisch keine rückstrahlende  Wirkung hatte. Mitunter war sogar ein Hinweis auf die geltende ISO-Norm  für Warnwesten eingenäht, die diese Westen nicht im Ansatz erfüllen.
Erfreulich  ist, dass die untersuchten Warnwesten aus Discountern und dem  stationären Handel durchweg die geforderten Standards einhielten. Die  hierbei geforderten Preise zeigen, dass qualitativ hochwertige Produkte  nicht teurer sein müssen.
Der ADAC rät Verbrauchern, vorhandene  Warnwesten auf ihre Reflexionsfähigkeit zu testen und gegebenenfalls  auszutauschen. Zudem sollten Verbraucher auf zertifizierte Produkte  achteten, die im besten Fall ein eingenähtes Label mit dem Hinweis auf  die Norm EN ISO 20471 tragen, was zwar keine Garantie für eine  funktionierende Warnweste ist, aber in den meisten Fällen der Wahrheit  entspricht.
Für eine einfache Überprüfung zu Hause empfiehlt sich  ein Lichttest mit einer Taschenlampe, die man direkt neben das Auge  hält und aus etwa drei Metern Entfernung auf die Weste leuchtet. Gute  Warnwesten reflektieren das Licht strahlend weiß – mangelhafte Modelle  sind dagegen kaum heller als ein Blatt Papier.
Warnwesten sind  unverzichtbare Begleiter bei Pannen und Unfällen, insbesondere bei  Dunkelheit. Auch Radfahrer und Schulkinder tragen sie oft in der dunklen  Jahreszeit. Der ADAC fordert strengere Kontrollen und klare Richtlinien  für den Verkauf von Warnwesten, um Verbraucher vor mangelhaften  Produkten zu schützen. (aum)
Foto: ADAC/Abgedreht via Autoren-Union Mobilität
Viele Warnwesten bleiben dunkel
... stellt der ADAC fest
Veröffentlicht am: 05.02.2025
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