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Gesundheitskompetenz in Deutschland sinkt weiter

Zwei Drittel der Erwachsenen verstehen Gesundheitsinformationen nicht



In Deutschland verstehen immer weniger Menschen gesundheitsrelevante Informationen. Damit sinkt die sogenannte Gesundheitskompetenz hierzulande weiter, wie eine aktuelle repräsentative Studie der Technischen Universität München (TUM) ausweist.

Danach begreifen inzwischen 75 Prozent der Erwachsenen in der Bundesrepublik Gesundheitsinformationen nicht. Dies bedeute eine Verschlechterung um mehr als 20 Prozent im Vergleich zu 2014, teilt die TUM dazu mit. Wie aus der Untersuchung weiter hervorgeht, zeigen sich die Defizite besonders bei Jüngeren. Bildung, Einkommen und Migrationsgeschichte hätten dagegen keinen Einfluss auf die Gesundheitskompetenz, berichtet die Münchner Hochschule.

Der Begriff Gesundheitskompetenz (engl. Health Literacy) bezeichnet die Fähigkeit von Menschen, sich über Fragen zur Gesundheit zu informieren und gesundheitsförderliche Entscheidungen treffen zu können. Eine gesundheitskompetente Person ist in der Lage, sich Informationen zu verschaffen, die verständlich und anwendbar sind. So definiert es das unabhängige Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Die 2004 im Zuge der Umsetzung des Gesetzes zur Modernisierung der gesetzlichen Krankenversicherung (kurz: GKV-Modernisierungsgesetz) gegründete Organisation untersucht und überprüft die Vor- und Nachteile medizinischer Leistungen für Patientinnen und Patienten. Der gesetzliche Auftrag des IQWiG schließt auch die Aufgabe mit ein, der Öffentlichkeit unabhängige und evidenzbasierte medizinische Informationen zur Verfügung zu stellen.

Hierzu bedient sich das Institut der Website „gesundheitsinformation.de“. Darüber betreiben die Experten Aufklärung der Öffentlichkeit in Fragen der Gesundheit allgemein wie auch der Prävention. Konkret finden Interessentinnen und Interessenten dort Informationen und Erläuterungen zu den Vor- und Nachteilen wichtiger Behandlungsmöglichkeiten und Angeboten der Gesundheitsversorgung. Diese Infos basieren auf den besten Forschungsergebnissen, die zum Zeitpunkt der Veröffentlichung verfügbar sind, wie das IQWiG versichert.

Recht auf verständliche Informationen

Zur Bedeutung von Gesundheitsinformationen stellt das Institut fest: Allgemeinverständliche Informationen über Erkrankungen, Untersuchungs- und Behandlungsmethoden sollen Bürgerinnen und Bürgern Entscheidungen zur eigenen Gesundheit und in Behandlungsfragen erleichtern. Konkret bedeutet das: Gesundheitsinformationen haben die Aufgabe, Menschen verständlich und neutral dabei zu unterstützen, bewusst Beschlüsse zu fassen, die ihre Gesundheit betreffen – etwa in Bezug auf Fragen des Lebensstils und/oder zur Vorbeugung von Krankheiten.

Dazu machte schon 2016 das Deutsche Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e.V. in einem Positionspapier deutlich: Alle Menschen haben ein Recht auf umfassende Informationen zu Fragen, die ihre Gesundheit und Krankheiten betreffen. Ebenso haben sie ein Recht auf eine verständliche Vermittlung dieser Informationen und auf eine Beteiligung an allen Entscheidungen in Bezug auf ihre Gesundheit oder Krankheiten. Diese Grundsätze sind im deutschen Patientenrechtegesetz verankert. Weiter heißt es: Grundlegendes Wissen über Gesundheit und Krankheit ist zudem eine wichtige Voraussetzung für die Teilhabe am Gesundheitssystem.

Zuverlässige und verständliche Gesundheitsinformationen sind also ein verbrieftes Recht jedes Bürgers. Doch die meisten Menschen in Deutschland haben Probleme im Umgang mit Gesundheitsinformationen, wie die aktuelle Studie der Technischen Universität München (TUM) in Zusammenarbeit mit dem Ende 2023 gegründeten Kooperationszentrum für Gesundheitskompetenz der Weltgesundheitsorganisation (WHO Collaborating Center for Health Literacy) ausweist. Danach bereitet mittlerweile rund 75 Prozent der Erwachsenen hierzulande der Umgang mit Gesundheitsinformationen erhebliche Schwierigkeiten. Die Befragten hätten Probleme dabei, Informationen zu Themen wie Behandlungen von Krankheiten oder Prävention gezielt zu finden, richtig zu verstehen, kritisch zu bewerten und korrekt anzuwenden, teilt die TUM hierzu mit.

„Dramatischer Abwärtstrend“

Und diese Situation hat sich demnach stetig verschlechtert. Die Zahlen sprächen eine klare Sprache, mahnen die Verfasser der Studie: Lag der Anteil der Menschen mit unzureichender Gesundheitskompetenz 2014 noch bei 54,3 Prozent, stieg er bis 2020 auf 64,2 Prozent. In den vergangenen vier Jahren verschlechterte sich die Situation nochmals deutlich um weitere knapp 12 Prozentpunkte auf nunmehr 75,8 Prozent im Jahr 2024. Damit hapere es nicht nur bei Entscheidungen, die die eigene Gesundheit betreffen oder die von engen Familienangehörigen wie den eigenen Kindern, sondern auch bei der Orientierung im Gesundheitssystem und der Inanspruchnahme von Leistungen, resümieren die Autoren der Studie.

Dieser „dramatische Abwärtstrend“ veranlasste sie denn auch, Anfang April einen zehn Punkte umfassenden Forderungskatalog an die Politik zur schnellen Verbesserung der Gesundheitskompetenz zu präsentieren. Darin postulieren die Verfasser, die von einem Bündnis von mehr als 30 Organisationen aus der institutionellen und gesellschaftlichen Ebene des Gesundheits-, Bildungs- und Sozialsystems unterstützt werden, insbesondere:
- Gesundheitsbildung früh in Kindergarten und Schule zu verankern,
- Medienkompetenz bei Kindern und Jugendlichen zu stärken,
- an Kinder gerichtete Werbung für ungesunde Lebensmittel und Influencer-Marketing einzuschränken,
- die digitale Gesundheitskompetenz aller Bürgerinnen und Bürger zu fördern, um den Zugang zu elektronischen Patientenakten und anderen digitalen Angeboten zu verbessern sowie den
- Aufbau eines Lotsensystems und barrierearme Kommunikation für bessere Orientierung im Gesundheitswesen.

Interessanterweise macht die bundesweit repräsentative, von Juli bis August 2024 durchgeführte Befragung der TUM von 2.000 Personen ab 18 Jahren überdies einen signifikanten Zusammenhang zwischen Gesundheitskompetenz, Lebensalter und Wohnort deutlich. Danach haben die über 60-Jährigen eine bedeutend bessere Kompetenz als jüngere Gruppen. Zudem schneiden Menschen in den ostdeutschen Bundesländern besser ab als in den westdeutschen. Anders als in früheren Studien und weithin angenommen zeige sich dagegen kein Unterschied bei den Faktoren Bildung, Migrationsgeschichte, Einkommen und Geschlecht, erklären die Verfasser der Untersuchung.

Quelle: GOSLAR INSTITUT
  

 


Veröffentlicht am: 20.05.2025

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