Nach der gut besuchten Vernissage am 25. April, startet ab Mai das Begleitprogramm der Ausstellung mit Führungen und einer Panel-Diskussion am 6. Mai. „No”, kuratiert vom russischen Exilmedium Meduza widmet sich im Kunstraum Kreuzberg/Bethanien mit 13 künstlerischen Positionen den Themen Zensur, Exil und Krise.
Welche Ideen führten zu der Ausstellung, wie entstand die Kollaboration zwischen Journalist:innen und Künstler:innen und was sind die Kernaussagen des interdisziplinären Projekts? Diesen Themen widmet sich eine Panel-Diskussion am 6. Mai. Die Diskussion wird aus einer journalistischen und künstlerischen Perspektive das Konzept der Freiheit untersuchen. Im Mittelpunkt stehen Begriffe wie künstlerische Ausdrucksfreiheit, Redefreiheit, Zensur oder Selbstzensur sowie die Frage nach ethischen Grenzen, die ausgelotet werden, um Schaden zu vermeiden.
Als Panelteilnehmende werden unter anderem die Künstler Bjørnstjerne Christiansen, Mitbegründer von SUPERFLEX, und Teobaldo Largos Preller anwesend sein. Darüber hinaus sprechen Ivan Kolpakov, Chefredakteur von Meduza und Kurator der Ausstellung und Zhenia Berezhna, eine ukrainische Schriftstellerin, die 2022 nach Deutschland geflüchtet ist und ihre Erfahrungen in dem autofiktionalen Werk „[Not] About War" – in russischer Sprache – niedergelegt hat. Ein Interview mit ihr ist ebenfalls in der Ausstellung zu sehen. Moderiert wird das Gespräch von Gabriele Freitag, Geschäftsführerin der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde e.V. (DGO).
Veranstaltungsort des Gesprächs ist die ehemalige Kapelle im Zweiten Stockwerk des Kunstraum Kreuzberg/Bethanien. Ab 18 Uhr findet eine Führung mit Ivan Kolpakov durch die Ausstellung statt, ab 19:00 Uhr beginnt das Panel mit abschließender Fragerunde für die Teilnehmenden.
DIE AUSSTELLUNG
Im Jahr 2014 verließ ein Team unabhängiger Journalist:innen Russland, um Repression und Zensur zu entkommen. Im Exil gründeten sie Meduza – heute eines der wichtigsten unabhängigen russischsprachigen Medien. Die darauffolgenden Jahre sind geprägt von Frustration und Aufruhr: vom Krieg in Europa, einer Pandemie, der andauernden Klimakrise, dem Aufstieg des Autoritarismus, dem Zerfall der Demokratie und einer wachsenden Polarisierung in allen Gesellschaften.
Mit der Ausstellung „No“ (Nein) verwirklicht das Team von Meduza ein interdisziplinäres Projekt, das zeitgenössische Kunst mit dokumentarischen Zeugnissen verwebt. Die Ausstellung nimmt das Publikum in die Lebensrealität von Menschen mit, die gelernt haben, unter extremen Bedingungen zu leben und zu arbeiten.
KÜNSTLER:INNEN
Anonymous Artist, Aleksey Dubinsky, Alexander Gronsky, Semyon Khanin, Gülsün Karamustafa, Stine Marie Jacobsen, Teobaldo Lagos Preller, Cristina Lucas, Pavel Otdelnov, Sergei Prokofiev, Fernando Sánchez Castillo, SUPERFLEX, Pilvi Takala, Alisa Yoffe
Einige Mitwirkende im dokumentarischen Teil sowie Künstler:innen und Teammitglieder bleiben aus Sicherheitsgründen anonym.
MEDUZA
Meduza wurde 2014 in Riga, Lettland, von russischen Journalist:innen gegründet und ist heute das größte unabhängige russischsprachige Medienunternehmen mit etwa 15 Millionen Leser:innen. Trotz Verbot und Blockade in Russland berichtet Meduza weiterhin aus dem Land, in dem das Team Technologien zur Umgehung von Zensur einsetzt und so auch die Menschen vor Ort erreicht. Nachdem Meduza vom russischen Staat zum „ausländischen Agenten“ erklärt wurde, brach das bisherige Geschäftsmodell zusammen – heute finanziert sich Meduza durch Crowdfunding. Neben russischsprachigen Inhalten gibt es auch eine englischsprachige Ausgabe sowie Buchveröffentlichungen.
No - Eine Ausstellung kuratiert von MEDUZA
Kunstraum Kreuzberg/Bethanien
Mariannenplatz 2, 10997 Berlin
– 6. Juli 2025
Kunstraum Kreuzberg: Programm
No — Ausstellung kuratiert vom russischen Exilmedium MEDUZA
Veröffentlicht am: 05.05.2025
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