Startseite  

24.12.2025

 

 

Like uns auf Facebook

Folge uns auf Twitter

 


 

Werbung


Vorherigen Artikel lesen Nächsten Artikel lesen

 

FRAGMENTE EINES LEBENS. DIE SAMMLUNG HANS-HASSO VON VELTHEIMS

Sonderausstellung im Kunstmuseum Moritzburg



Die neue Präsentation in der Nordbox und im Turmkabinett widmet sich der Sammlung des einstigen Schlossherren in Ostrau: Hans-Hasso von Veltheim (1885–1956). Veltheim war ein allseitig interessierter Mensch und ist bis heute eine faszinierende Persönlichkeit. 

Seit Anfang des 20. Jahrhunderts trug er ein vielgestaltiges Konvolut nicht-europäischer Kunst und Kultur sowie Werke der Alten Meister und zeitgenössischen Avantgarde zusammen, die er teils auf seinen langen Weltreisen, im Kunsthandel oder bei Künstler*innen erwarb. Das Erbe von Schloss und Gut Ostrau (nördlich von Halle (Saale) gelegen) im Jahr 1927 ermöglichte ihm, ein Refugium zu schaffen, das neben seinen Sammlungen auch die umfangreiche Bibliothek und das Archiv aufnahm. Es entstand ein für zahlreiche „Geistesarbeiter, Wissenschaftler, Universitätslehrer und Künstler aller Nationen und Bekenntnisse“ (Hans-Hasso von Veltheim) offenes Gästehaus.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Hans-Hasso von Veltheim im Zuge der Bodenreform in der Sowjetischen Besatzungszone enteignet. Während er selbst in die westlichen Zonen fliehen konnte, gelangte ein Teil seiner Kunstsammlung in das Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) und wurde 2008 an den Erben restituiert. Seit 2019 befinden sich mehr als 700 Werke dieser Sammlung als Dauerleihgabe zur Erforschung und Vermittlung im Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale).

Nach intensiver Beschäftigung mit dem Sammler Hans-Hasso von Veltheim wird nun zum ersten Mal eine Auswahl von Werken seiner einstigen Sammlung gezeigt und ein knapper Überblick über deren Entstehung gegeben. Die Sammlungsgeschichte ist aufgrund der Zeitläufte im 20. Jahrhundert auch eine Verlustgeschichte und so bleibt vieles fragmentarisch und wird durch historisches Bildmaterial ergänzt. Auf der anderen Seite bietet die Ausstellung die Chance, zu Unrecht wenig bekannte Künstlerinnen zu entdecken und ihre Werke kennenzulernen:

Künstlerinnen in der Ausstellung

Dietz Edzard (1893–1963), Cäcilie Graf-Pfaff (1862–1939), Wilhelm Heise (1892–1965), Karl Georg Hemmerich (1892–1979), Hedwig Kruse (1895–1991), Romauld (Rom) Landau (1899–1974), Walt Laurent (1898–1923), Elfriede Plaichinger-Coltelli (1883–1971), Richard Seewald (1889–1976), Karl Thylmann (1888–1916)

Katalog

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit zahlreichen Abbildungen.
ISBN 978-3-96502-040-5
30 x 24 cm, 208 Seiten, Preis: 32 Euro

Auszug aus dem Begleitprogramm

22.01.2026, 18.30 Uhr
Sichergestellt – zerstört – zusammengefügt
Die Restauratorinnen Andrea Himpel und Sophie Philipp geben einen Überblick über die Folgen der Bodenreform und Einblicke in die Restaurierung von zwei Werken Joszi Arpád Koppays aus der Sammlung Hans-Hasso von Veltheims.

05.02.2026, 18.30 Uhr
Hans-Hasso von Veltheim und Rom Landau – eine Freundschaft
Vortrag von Dr. Elisa Tamaschke, Kuratorin Georg Kolbe Museum, Berlin

Das vollständige Programm und weitere Informationen zur Ausstellung: kurzlinks.de/b6gk

Kurz-Biografie Hans Hasso von Veltheim

geboren am 15. Oktober 1885 in Köln in eine altadelig-großbürgerliche Familie
Besuch verschiedener Schulen: Berlin, Bad Doberan, Erziehungsanstalt Schnepfenthal, Halle (Saale)
1905 Beginn des Sammelns von Kunst, zunächst Asiatika, später kommen Werke der älteren europäischen Kunst sowie von zeitgenössischen Künstler*innen hinzu
1907 Beginn des Studiums der Archäologie und Kunstgeschichte an der Universität in München; während der Studienjahre teils ausgedehnte Bildungsreisen durch Europa, nach Afrika und Asien;
1912 Promotion
ab 9. August 1914 Beobachtungs- und Fotografen-Offizier an der Westfront (Schlachten von Ypern); mehrere Versetzungen, ab Dezember 1917 aus Krankheitsgründen nicht mehr im Einsatz
7. Oktober 1916 Hochzeit mit Hildegard Duisberg (1892–1958)
Januar 1918 Bekanntschaft mit dem Anthroposophen Rudolf Steiner (1861–1925); Veltheim wird Mitglied der Anthroposophischen Gesellschaft
ab 1919 Tätigkeit für den Dreiländerverlag München und Kennenlernen von vielen Künstler*innen und Menschen unterschiedlichster Religionen und Geisteshaltungen
ab Januar 1922 Kunst- und Antiquitätenhandelstätigkeit
ab September 1923 wieder zahlreiche Reisen
1924 Scheidung und Umzug nach Berlin
19. Oktober 1927 Tod des Vaters Franz von Veltheim; Antritt des Erbes in Ostrau und Großweißandt; Sanierung und Restaurierung von Schloss und Gut
1932 Umzug nach Ostrau; zahlreiche Persönlichkeiten sind eingeladen, dort zu verweilen und zu arbeiten
Ende 1935 bis März 1936 erste Indienreise
1937 Eintritt in die NSDAP (Mitgliedschaft wahrscheinlich im Zusammenhang mit Reise nach Indien, die Veltheim mit offizieller Unterstützung des Auswärtigen Amtes unternahm)
November 1937 bis Frühjahr 1938 zweite Indienreise auf Einladung der Indian Science Congress Association. Weitere Stationen dieser Reise: Afghanistan, Pakistan (damals noch Teil Britisch-Indiens), Tibet, Nepal, Südostasien, Malaiische Halbinsel, Thailand sowie auf die Inseln Java und Bali
14. April 1945 Einzug der US-amerikanischen Truppen in Ostrau; vor und nach dem Kriegsende Einquartierung von Flüchtlingen; Veltheim gelingt
es, über einige Freunde wenige Werke aus seiner Kunstsammlung und Teile seiner Bibliothek zur Anthroposophie und zu Rudolf Steiner in die westlichen Besatzungszonen zu verbringen
Juli 1945 Übernahme von Ostrau durch sowjetische Truppen
Anfang September 1945 Beginn der Bodenreform in der Provinz Sachsen
Anfang November 1945 Flucht in die westlichen Besatzungszonen
Veltheim stirbt am 13. August 1956
1990 Überführung der Urne nach Ostrau; Beisetzung nach der deutschen Wiedervereinigung am 13. Oktober 1990 im Grabaltar der Patronatsloge der Ostrauer Kirche

Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)
Friedemann-Bach-Platz 5
06108 Halle (Saale)
T: +49 34521259-12
F: +49 345 20299-90
M: +49 152 31081006
www.kunstmuseum-moritzburg.de
www.kulturstiftung-st.de

Bild: Hedwig Kruse: Flusslandschaft, 1920, Holzschnitt, koloriert, 27 x 22 cm, Kulturstiftung Sachsen-Anhalt, Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale), Dauerleihgabe Michael von Busse, Nachlass Hans-Hasso von Veltheim, Repro: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt

 


Veröffentlicht am: 24.12.2025

AusdruckenArtikel drucken

LesenzeichenLesezeichen speichern

FeedbackMit uns Kontakt aufnehmen

TwitterFolge uns auf Twitter

FacebookTeile diesen Beitrag auf Facebook

Hoch: Hoch zum Seitenanfang

Nächsten Artikel: lesen

Vorherigen Artikel: lesen

 


Werbung

 


Werbung - für eine gute Sache

 
         
     
     
     

Besuchen Sie auch diese Seiten in unserem Netzwerk
| Börsen-Lexikon - erklärt die Börse
| fotomensch berlin - der Fotograf von genussmaenner.de
| Frauenfinanzseite - alles für die Businessfrau
| Geld & Genuss - Lifestyle, Finanzen und Vorsorge für alle
| geniesserinnen.de - Genuss auch für die Damen
| gentleman today - Edel geht die Welt zu Grunde
| instock der Börseninformationsdienst
| marketingmensch | Agentur für Marketing, Werbung & Internet
| Unter der Lupe bewertet Gutes

 
Service
Impressum
Kontakt
Mediadaten
Newsletter
Datenschutzhinweis
Nutzungshinweise
Presse
Redaktion
RSS 
Sitemap
Suchen

 
Rechtliches
© 2007 - 2025 by genussmaenner.de. Alle Rechte vorbehalten.