Bei  Mazda feiern im kommenden Jahr fast ein halbes Dutzend Modelle ihren  30. Geburtstag und avancieren so zu Kandidaten für die Zulassung mit  amtlichem H-Kennzeichen, das originale und gut erhaltene Klassiker als  historisches Kulturgut würdigt. 
Fast schon aus dem Gedächtnis  verschwunden sind die beiden Coupés MX-3 und MX-6, während der RX-7 als  vorletzter Wankel der Marke und letztes Coupé dieser Art vielen noch in  Erinnerung ist. Auch der Mazda 121 mit seinem Faltdach und dem  Stummelheck sowie der kompakte 323 erscheinen vor 30 Jahren auf dem  Markt.
Der Mazda 323 (BG) erzielte mit über 52.000 Zulassungen  einen neuen Jahres-Bestwert für japanische Automobile in Deutschland und  zugleich zählte der in nicht weniger als fünf Karosserievarianten  angebotene Kompakte Anfang der 1990er-Jahre zu den meistverkauften  Importautos. Ein Erfolg, zu dem ein Crossover (damals noch ein  Fremdwort) entscheidend beitrug, denn der Mazda 323 F darf als weltweit  erstes kompaktes fünftüriges Coupé gelten. 
Als  avantgardistischer Trendsetter mit modischen Klappscheinwerfern gewann  der bezahlbare Mazda 323 F auch jene jungen Sportfahrer mit Familie, für  die der neue Hochleistungsathlet Mazda 323 GT-R zu kostspielig war.  Denn dieses dreitürige Homologationsfahrzeug für Motorsportmodelle nach  Gruppe N und A kostete bis zu 44.000 Mark und damit fast so viel wie  zwei Mazda 323 in der Basisversion. Andererseits bot der  leichtgewichtige, 185 PS (136 kW) starke GT-R mit Allradantrieb plus  Mitteldifferential und Visco-Sperre spektakuläre Fahrleistungen fast auf  Supersportwagen-Niveau. Dem deutschen Markt wurden 500 Einheiten  zugeteilt, entsprechend gesucht ist er heute in der Oldtimerszene.
Gleich  drei neue Coupés fuhr Mazda 1991 auf, darunter die letzte Generation  des RX-7 (FD) mit Kreiskolben-Motor. Der 250 km/h schnelle Sportler kam  mit einem Leergewicht von nur 1240 Kilogramm und 240 PS (176 kW) auf  einen Leistungsgewicht von nur 5,2 Kilogramm pro PS. Mit sequentiellem  Twin-Turbo erstarkte der RX-7 auf manchen Märkten noch auf 280 PS (206  kW). Er löste den im selben Jahr auslaufenden und deutlich eckigeren  RX-7 Turbo der Typenreihe FC ab, den es auch in einer offenen Version  gab – bis heute das einzige jemals in Großserie gebaute Cabriolet mit  Zwei-Scheiben-Kreiskolben-Motor.
1991 war auch das Jahr, in dem  Mazda das Kürzel MX nach Deutschland brachte, und zwar gelich in  dreifacher Form. Als viersitziger Gran Turismo mit optionaler  elektronischer Vierradlenkung stach der Mazda MX-6 hervor. Er blieb mit  seinem 165 PS (121 kW) leistenden 2,5-Liter-V6 aber rar, er fand in  Deutschland nur rund 2700 Käufer. Weit weniger exklusiv, aber dennoch  aufregend genug sprach das kompakte Coupé MX-3 mit erschwinglichen  Preisen einen größeren Kundenkreis an. Dennoch bot auch er einen Hauch  Exklusivität: Der äußerst niedrig bauende 1,8-Liter-Aluminiummotor des  2+2-Sitzers war zu jener Zeit der weltweit kleinste Großserien-V6. Er  leistete 133 PS (98 kW).
Mazda ist bis heute für das Beschreiten  eigener Wege bekannt. Dazu darf auch der Kleinwagen 121 (DB) zählen. Er  bot das damals einzigartige „Drei-Wege-Canvas-Top". Das Faltdach konnte  elektrisch von vor nach hinten, von hinten nach vorn und sogar  gleichzeitig in beide Richtungen bewegt werden – mehr Variabilität bot  keiner. Nebenbei betonte es auch im geschlossenen Zustand das hohe  Kuppeldach-Konzept des viertürigen Kleinwagens mit dem extrem kurzen  Stufenheck. 
Fotos: Auto-Medienportal.Net/Mazda





