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China als alleiniger Standort wird nicht reichen

Interview mit Jochen Tüting Geschäftsführer der Chery Europe GmbH



Chery, vor 27 Jahren von der Provinz Wuhu gegründet, gehört zu den bedeutenden chinesischen Herstellern und hat seit der Gründung insgesamt rund zwölf Millionen Fahrzeuge verkauft. Inzwischen befindet sich das Unternehmen mehrheitlich in privater Hand. Bereits fünf Jahre nach dem Produktionsstart hat die Marke begonnen, Fahrzeuge zu exportieren und ist seit inzwischen 20 Jahren größter chinesischer Automobil-Exporteur. Die Modelle werden aktuell auf 80 internationalen Märkten abgesetzt.


Nun kommt Chery nach Europa. Jochen Tüting ist Geschäftsführer der Chery Europe GmbH in Raunheim bei Frankfurt, dem europäischen Design- und Entwicklungsstandort und erklärt im Interview die Pläne des Herstellers. Mit ihm sprach Walther Wuttke.

Wie planen Sie den Eintritt auf den europäischen Markt und welche Länder stehen auf Ihrer Liste?
Jochen Tüting:
Wir kommen mit einer Multi-Marken-Strategie nach Europa. Wir haben vor vier Monaten die Marken Jaecoo und Omoda eingeführt, die für internationale Märkte konzipiert wurden und mit denen wir in Europa ins Volumengeschäft eintreten wollen. In den größeren Märkten, auf denen mehr als 300.000 Einheiten zugelassen werden wie Deutschland, planen wir den Aufbau eigener Vertriebsorganisationen samt Händlernetzen. Dabei ist unser Ziel, in Europa durchaus bedeutende Mengen abzusetzen. Um international weitere Märkte zu erobern, hat Chery jetzt beschlossen, neben den Märkten mit Linkslenker auch Varianten mit Rechtslenkung zu verkaufen. Und das mit Erfolg. Wir haben im vergangenen Jahr bei einer Produktion von 1,2 Millionen Fahrzeugen 450.000 Modelle exportiert und liegen jetzt in den ersten sechs Monaten bereits bei 420.000 exportierten Einheiten und gehen davon aus, dass wir unsere Exportzahlen in diesem Jahr verdoppeln werden.

Wann werden Sie auf dem deutschen Markt starten?
Jochen Tüting:
In Deutschland werden wir gegen Ende des ersten Quartals des kommenden Jahres oder zu Beginn des zweiten Quartals starten. Als erster Markt wird Spanien starten.



Mit welchen Modellen wollen Sie in Europa beginnen?
Jochen Tüting:
Wir starten mit jeweils drei Modellen der Marken Omoda und Jaecoo, die in den kommenden zwei Jahren nach Europa gebracht werden, so dass wir nach dieser Zeit mit sechs Modellen auf den Märkten vertreten sein werden. Dabei handelt es sich um SUV- und Crossover-Fahrzeuge im B-, C- und D-Segment. Omoda geht dabei mehr in die sportliche Richtung als Crossover-Marke, während Jaecoo etwas mehr die konventionelle SUV-Richtung einschlägt.

Werden das ausschließlich E-Mobile sein?
Jochen Tüting:
Nein. Das erste für Europa homologierte und mit fünf Sternen im Euro-NCAP-Test ausgezeichnete Modell wird der Omoda 5 als Verbrenner sein. Der 4,40 Meter lange Crossover wird von einem 1,6-Liter-Turbo mit 186 PS angetrieben und besitzt ein Doppelkupplungsgetriebe. Die vollelektrische Variante geht gerade durch den Homologationsprozess und wird wahrscheinlich kurz nach dem Verbrenner auf den Markt rollen. Für die batterieelektrische Variante wird Europa der Pioniermarkt werden. Wir werden allerdings die gesamte Antriebspalette anbieten, und auch einen Plug-in-Hybrid auf der gleichen Plattform bringen. Die Einstiegsvariante des Omoda 5 wird bei deutlich weniger als 30.000 Euro starten.

In welchen Preissegmenten werden sich die Jaecoo-Modelle vertreten sein?
Jochen Tüting:
Die Marke wird leicht oberhalb der Omoda-Fahrzeuge angesiedelt sein.

Welche Größe planen Sie für Ihr Händlernetz in Deutschland?
Jochen Tüting:
Für eine Grundabdeckung des deutschen Marktes benötigt man rund 80 bis 120 Partner. Wir sind in sehr guten Gesprächen mit Händlergruppen, um die Regionen mit ausreichend Partnern abzudecken. Uns stehen angesichts der aktuellen Marktsituation relativ viele Türen offen.



Gibt es bei Chery Pläne, eine Produktion in Europa aufzubauen?
Jochen Tüting:
Das steht definitiv auf unserer Zukunftszeitleiste. Chery hat heute bereits zehn Werke außerhalb Chinas. Angesichts des Volumens, das wir in Europa anstreben, kommt man schon an den Punkt, wo sich eine Produktion lohnt, und außerdem ist uns auch die geopolitische Situation bewusst. Für eine möglichst große Risikostreuung wird eine globale Produktion wichtig.

Wie beurteilen Sie die Haltung der EU den chinesischen Herstellern gegenüber?
Jochen Tüting:
Wir sind der festen Überzeugung, und das ist auch unser mittelfristiges Ziel, dass sich Chery als globaler Player möglichst robust aufstellen muss. Wir können uns in Zukunft nicht allein darauf verlassen, dass wir China als günstigen Entwicklungs- und Produktionsstandort haben können und von dort aus unsere Autos exportieren. Das ist nicht mehr zeitgemäß. (cen/ww)

Fotos: Autoren-Union Mobilität/Chery

 


Veröffentlicht am: 05.10.2023

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