Für die meisten Oldtimer-Freunde endet im Herbst die aktive Fahrsaison, um den automobilen Schatz vor den Unbilden der Witterung zu schützen, denn oft ist es gerade bei älteren Autos von hause aus schlecht um den Korrosionsschutz bestellt.
Vor der Überwinterung sollte zunächst einmal eine gründliche Fahrzeugwäsche erfolgen, rät der Automobilclub von Deutschland (AvD). Idealerweise wird das anschließende Trocknen durch vorsichtiges Auspusten der Karosseriefugen mit Druckluft ergänzt.
Um Rostbildung im Inneren des Kraftstofftanks vorzubeugen, reicht es, ihn bis zur Überlaufgrenze vollzutanken. Bei dieser Gelegenheit kann auch gleich der Reifendruck auf das empfohlene Maximum erhöht werden. Auf das Aufbocken des Fahrzeugs als Schutz vor Standplatten sollten Oldtimerbesitzer verzichten. Zu groß ist das Risiko, dass die dauerhafte Entlastung des Fahrwerks zu Schäden an Gelenken, an Buchsen und Lagern führt, warnt der AvD. Spezielle Matten – so genannte Reifenwiegen – bieten einen zusätzlichen Schutz. Ein vergleichbarer Effekt lässt sich aber auch mit halb gefüllten Sandsäcken erzielen.
Bei der Frage nach einem Ölwechsel scheiden sich die Geister an der Frage, ob dieser nach Saisonende oder unmittelbar vor Beginn der neuen Saison erfolgen soll. Entscheidender als der Wechselzeitpunkt ist, dass überhaupt gewechselt wird, betont der AvD. Dabei ist es ratsam auch den Ölfilter zu erneuern. Außerdem sollte kontrolliert werden, ob genügend Frostschutzmittel im Kühlwasser ist. Türgummis und Dichtungen können mit einem Glyzerin-Stift gepflegt oder mit Puder abgerieben werden, damit sie geschmeidig bleiben.
Für eine längerfristige Unterbringung sollten Fahrzeuge grundsätzlich an einem geschützten, aber gut gelüfteten Standplatz untergebracht sein. Wegen der zumeist schwächelnden Rostvorsorge gilt das umso mehr für ältere Fahrzeuge. Beheizte Räumen sind keine gute Idee, weil die Heizung ein sehr trockenes Raumklima schafft, das Gummi- und Kunststoffteilen zusetzt, sie spröde macht und schneller altern lässt. Andererseits kann sich in kalten Garagen die Luftfeuchtigkeit in Folge von Temperaturschwankungen sammeln und auf dem Auto absetzen. Dagegen helfen sowohl regelmäßiges Lüften als auch Raumentfeuchter. Letztere eigen sich auch gut dazu, den Innenraum trocken zu halten, wenn sie im Fahrzeug selbst deponiert werden.
Da eine angezogene Handbremse während der Standzeit festkorrodieren kann, enpfiehlt es sich stattdessen, das Auto mit eingelegtem Gang gegen Wegrollen zu sichern. Die Batterie sollte natürlich abgeklemmt und an ein Ladegerät angeschlossen werden. Ist das nicht möglich, sollten die Pole auch zum Schutz gegen Feuchtigkeit eingefettet werden. Das ist insbesondere bei 6-Volt-Batterien wichtig, da diese zum Ausgasen neigen.
Als Schutz gegen Staub leistet in Autopaletot gute Dienste. Die gibt es in vielen Farben für nahezu jede Fahrzeuggröße und Karosserieform. Zu achten ist aber darauf, dass das Car-Cover für die Verwendung in Innenräumen aus unbeschichtetem, atmungsaktivem Gewebe besteht. Gummierte Abdeckplanen für den Außeneinsatz sind ungeeignet, da sie das Ablüften von Feuchtigkeit verhindern und sich so Staunässe bildet.
Wird der Old- oder Youngtimer über den Winter abgemeldet, fehlt der Schutz einer Kaskoversicherung gegen Beschädigung und Diebstahl. Dann ist es umso wichtiger, dass der Klassiker über den Versicherungsschutz des Stellplatzes abgesichert ist oder eigens eine Versicherung abgeschlossen wird, die mögliche Risiken abdeckt. (aum)
Foto: Autoren-Union Mobilität/HUK-Coburg
Oldtimer im Winterschlaf
Der AvD-Ratgeber
Veröffentlicht am: 08.11.2023
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