Die Caravans haben es schwer auf dem Caravan Salon. Während sich selbst teure Reisemobile wie geschnitten Brot verkaufen, mussten die Wohnwagen im ersten Halbjahr 2924 mal wieder ein Minus verschmerzen. Zwar sind 1,1 Prozent weniger Absatz kein großes Drama, aber schon im vergangenen Jahr war der Caravan für viele eher nur zweite Wahl.
Das könnte sich ändern, wenn er wieder in den Fokus neuer Entwicklungen und Innovationen gerückt wird. Bürstner zeigt gerade in Düsseldorf, wie das funktionieren könnte und präsentiert die Caravan-Studie Talis. Der rund sechs Meter lange Anhänger macht sich mit einem schlanken, vorne konisch zulaufenden Aufbau zum Blickfang. Hinter der großen Klappe am Bug verbirgt sich ein Stauraum, am Heck verjüngt sich die Form des Caravans wieder, so dass möglichst wenige bremsenden Verwirbelungen entstehen. Im hinteren Bereich gibt es einen weiteren, großen Stauraum.
Innen orientiert sich die Einrichtung an den Grundzügen des Vanlife, so wie es die Freunde der Campervans schätzen. Im Heck etwa ist ein Doppelbett zu finden, das es dank eines ausklappbaren Alkovens erlaubt, in Längsrichtung zu schlafen. Dann weist die Liegefläche das fürstliche Maß von 1,70 mal 2,00 Meter auf. Der Faltenbalg dafür wird von Bürstner bereits beim teilintegrierten Reisemobil Lyseo Gallery genutzt, wo er ebenfalls für eine Schlaferweiterung über der Wagenfront dient.
Die Möbel im Innenraum sind flexibel nutzbar. So lässt sich die Küchenplatte mit zwei Induktionskochfeldern herausnehmen und an der Außenwand befestigen. Bedeckt von einer möglichen Markise kann so auch bei weniger guter Witterung im Freien gekocht werden. Auch die Bank der Dinette lässt sich mit wenigen Handgriffen entriegeln und nach draußen schaffen, wo sie als bequeme Sitzgelegenheit dient. Beide Möbelteile sind dank konsequenten Leichtbaus sehr einfach zu tragen. Ohnehin ist der Talis ein Leichtgewicht und bringt nicht mehr als 900 Kilogramm auf die Waage. Was ihn zum idealen Anhänger für Elektroautos macht. Über eine Serienproduktion will Bürstner nach der Resonanz auf dem Caravan Salon entscheiden.
Nicht ganz so aufwändig, aber nicht weniger auffällig ist der Action Caravan von LMC geraten. Der ist zwar ganz konventionell gestaltet, wird aber von zahlreichen Anbauteilen und Accessoires aus der Off-Road-Szene zum Hingucker. Wie es innen aussieht, will der Hersteller nicht verraten und schützt das Interieur vor neugierigen Blicken, indem er den Wohnwagen auf ein gut zwei Meter hohes Podest stellt.
Geländetauglich ist der Action Caravan jedoch nicht, er ist ausschließlich für den Betrieb auf der Straße oder dem Campingplatz vorgesehen. Viele der SUV auf unseren Straßen würden schließlich ebenfalls nur zwei statt vier angetriebene Räder haben und stehen dennoch in der Publikumsgunst weit oben, erklärt LMC die Konfiguration. (aum)
Fotos: Autoren-Union Mobilität/Michael Kirchberger
Coole Wohnwagen-Studien von Bürstner und LMC
... auf dem Caravan Salon
Veröffentlicht am: 06.09.2024
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