Welches Automobil bereitet bei der Fahrt über eine landschaftlich reizvolle Landstraße mehr Fahrfreude: Eine klimatisierte Limousine oder das Cabriolet mit Rundumblick in den Himmel?
Die Antworten mögen unterschiedlich ausfallen, doch Besitzer offener Wagen denken darüber keine Sekunde nach. Für sie heißt es nach der Winterpause: Verdeck auf, und los geht’s. Die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH rät, dem Cabriolet vor den ersten Saisonfahrten etwas Zuwendung zu schenken. Hier einige Tipps der Prüforganisation für sorgenfreie Reisen durch Sonnentage und natürlich ebenso durch laue Nächte unter prächtigem Sternenhimmel.
Das Verdeck
Ob Stoffverdeck oder ein festes Klappdach – jedes flexible Fahrzeugdach sollte sich leichtgängig und ohne Nebengeräusche öffnen lassen und nach dem Schließen erneut fest sitzen. Nach der Winterpause ist es sinnvoll, das Verdeck mehrfach zu öffnen und zu schließen. Sind dabei Widerstände spürbar? Fetthaltige Sprays helfen gern als Schmiermittel an den Gelenken. Stark angerostete oder beschädigte Gestängeteile sollten ersetzt werden. Stoffdächer sollten auf Beschädigungen hin oder Risse untersucht werden. Wichtig ist ein gründlicher Blick auf sämtliche Dichtungen an den Übergangsstellen von Stoff zu Glas und Metall. Staub und Schmutz lassen sich dort mit einem milden Reinigungsmittel entfernen. Ist eine Dichtung von Rissen durchzogen oder ist sie nicht mehr geschmeidig oder stark abgenutzt, sollte sie erneuert werden.
Undichte Stellen
Zu den ersten Handlungen nach der Winterpause gehört das Waschen des Cabriolets oder Roadsters. Vor allem bei Stoffverdecken geschieht dies möglichst von Hand. Wichtiger Effekt neben er Reinigung: Das aufgebrachte Wasser lässt undichte Stellen rasch erkennen. Tropft es irgendwo in den Wagen? Der Fachhandel bietet verschiedene Gegenmittel an. Dichtmittel-Sets können Dichtungen retten, Reparaturkleber für ganz kleine Löcher oder Patches für etwas ausgedehntere, schadhafte Stellen verlängern den Einsatz von so manchem Verdeck. Perlt das Wasser auf dem Stoff nicht ab, sondern dringt in den Stoff ein, wirkt eine frische Imprägnierung oft Wunder. Beim Waschen wird auch deutlich, ob das Wasser in den dafür vorgesehenen Kanälen abläuft. Schmutz oder Laub verstopfen mitunter diese Abflüsse.
Autotechnik
Nicht cabriotypisch, aber dennoch sinnvoll ist ein Check der übrigen Autotechnik. Ein prüfender Blick unter die Motorhabe macht schadhafte Stellen an Kabeln oder Schläuchen aus. Rühren die etwa von Marderbissen her? Passen die Flüssigkeitsstände von Motor, Kühler, Bremsen und gegebenenfalls der Servolenkung? Verfügen die Reifen über ausreichend Profil? Stimmt der Luftdruck überein mit den Herstellerangaben? War die Batterie in den Wintermonaten abgeklemmt, sollte der Motor nach dem Verbinden der Pole problemlos anspringen. Dreht der Anlasser nur müde durch, deutet das auf eine schwache Batterie hin. Wenn Nachladen nur kurzfristig hilft, ist ein Austausch notwendig.
Probefahrt
Mit dem Cabriolet ausgedehnte Reisen zu unternehmen, das erzeugt bei passendem Wetter und reizvoller Landschaft schon auf der Anreise zum Ferienort Urlaubsgefühle. Zuvor sollten eine oder mehrere Proberunden gedreht werden. Packen die Bremsen richtig zu? Bleiben die Aggregattemperaturen im grünen Bereich? Funktioniert die Lichtanlage? Stören irgendwelche unbekannten Geräusche? Kleine Mängel lassen sich oft rasch beseitigen.
Papierkram
Das Durchblättern des Wartungshefts deckt auf, ob ein Kundendienst fällig ist oder ein Ölwechsel. Wichtig ist auch der Termin für die nächste Hauptuntersuchung. Steht die bevor oder ist gar überfällig, stehen die GTÜ-Partner mit ihrem Service bereit.
Ist die Technik des Cabriolets vorbereitet, fehlt nur noch wenig für eine herrliche Fahrt im offenen Wagen: Sonnenbrille, Sonnencreme und eine gutsitzende Kopfbedeckung gegen Zugluft. Dann können Sonne, Sterne und jede Menge Frischluft freudvoll wirken.
Foto: Pixabay
Auf sonnige Tage und laue Nächte vorbereiten
Tipps der GTÜ für die Cabriolet-Saison
Veröffentlicht am: 18.05.2025
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