
Das  Endoprothesenregister Deutschland (EPRD) hat seinen Jahresbericht 2021  veröffentlicht. 2020 erfasste das EPRD mehr als 290.000 endoprothetische  Eingriffe an Hüften und Knien – 2019 waren es noch über 318.000. Dies  entspricht einem Rückgang von ca. neun Prozent.  
Dazu heißt es:   „Der erwartete Rückgang an elektiven endoprothetischen Eingriffen an  Hüfte und Knie beeinflusst nicht die Auswertungen des  Endoprothesenregisters für den Berichtszeitraum 2020. Das EPRD hat sich  im vorliegenden Jahresbericht erstmals mit den Auffälligkeiten bei 
periprothetischen Infektionen beschäftigt und konnte dabei versorgungspolitisch relevante Erkenntnisse gewinnen.“ 
 
Übergewicht ist ein entscheidender Risikofaktor für Infektionen nach elektiver Hüfterstimplantation 
Infektionen  zählen mit rund 15 Prozent zu den am häufigsten genannten  Wechselgründen an Hüften und Knien.  Als eine wesentliche Einflussgröße  für das Infektionsrisiko erweist sich dabei hohes Übergewicht der  Patienten. Dieser Zusammenhang ist deutlich bei Patienten zu erkennen,  die eine elektive Hüfttotalendoprothese mit zementfreiem Schaft erhalten  haben: Patienten mit einem BMI unter 30, haben ein Risiko von unter  einem Prozent, eine Infektion zu erleiden. Bei 
Patienten mit einem BMI zwischen 35 und 40 ist dieses Risiko mehr als doppelt so hoch. 
 
Ratsam: Zementierung der Hüftschäfte bei Patienten ab 75 Jahren 
Insgesamt  wurden im vergangenen Jahr fast 148.000 Hüfterstimplantationen an das  EPRD gemeldet. Bei den Hüftersteingriffen werden in mehr als 88 Prozent  der Fälle 
Hüfttotalendoprothesen implantiert, Hüftteilendoprothesen  nur in rund 11 Prozent der Fälle.  Bei den Hüfttotalendoprothesen werden  knapp 78 Prozent unzementiert in den Körper der 
Patienten  eingesetzt. Der Anteil der Versorgungen, bei denen sowohl Hüftschaft als  auch -pfanne zementiert implantiert wurden, lag 2014 noch bei rund acht  Prozent, 2020 waren es nur noch gut vier Prozent. Die Verankerung der  Hüfttotalendoprothese ohne Zement stellt inzwischen also eine 
Standardbehandlung für das Gros der Patienten dar.
Allerdings:  Die Wahrscheinlichkeit eines Implantatausfalls ist bei Menschen über 75  Jahren deutlich erhöht, wenn der Schaft nicht zementiert wird. 
 
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