(Michael  Kirchberger, Autoren-Union Mobilität) Im Grunde hat es mit einer Uhr  begonnen. 1972 gestalteten die Meister der Formen bei Porsche Design  einen Chronografen im schwarzen Edelstahl-Gehäuse und legten damit den  Grundstein für eine ganze Reihe von Accessoires, die gut zum Automobil  passten, aber auch allen anderen Momenten des Alltags eine gute Figur  gaben. 
Die Zuffenhausener, feiern das große Jubiläum mit einem  Editionsmodell des 911 und einem restaurierten 911 S 2.4 Targa von 1972  sowie einer limitierten Auflage der Ur-Uhr. Und auch eine begleitende  Ausstellung zum runden Geburtstag wurde im Porsche-Museum eröffnet.
Auch  wenn sich Designer gerne als selbstlos und allenfalls dem Schönen und  Guten verschrieben sehen, verfolgte die einst eigenständige Gesellschaft  ganz weltliche Ziele. Aufgabe des Unternehmens war und ist es, „das  Potential des Namens Porsche in Bereichen jenseits des Automobils zu  nutzen und das Lebenswerk von Professor Ferdinand Alexander Porsche  weiterzuführen“, heißt es in einer Unternehmensdarstellung. Seit dem  ersten Halbjahr 2017 ist die Porsche Lifestyle GmbH eine 100-prozentige  Tochter der Porsche AG. Schon 2003 haben die Porsche AG in Stuttgart,  und die Porsche Design Management GmbH in Salzburg, ihre Aktivitäten im  Vertrieb von Accessoires, gebündelt. Verkauft werden seit dem Bekleidung  und Sportgeräte, Chronografen und Sonnenbrillen.
„Wenn man die  Funktion einer Sache überdenkt, ergibt sich die Form manchmal wie von  allein.“ Dieses Zitat wird Ferdinand Alexander Porsche zugeschrieben.  „Form Follows Function“ ist noch heute der gängige Begriff der Designer,  die nicht nur die Ästhetik, sondern auch die Gebrauchsfähigkeit im  Alltag berücksichtigt wissen wollen. Zusammen mit seinem Bruder  Hans-Peter gründete Ferdinand Alexander Porsche das Porsche Design. Als  Formen-Erfinder des Porsche 911 wollte er mit dem neuen Unternehmen den  Geist von Porsche über die Grenzen der automobilen Welt hinaustragen.  Was ihm im unter anderem mit der legendären Pilotenbrille und ihren  tropfenförmigen Wechselgläsern bald gelang. Inzwischen ist Porsche  Design zur international renommierten Premium- und Lifestyle-Marke  geworden, die für funktionale und langlebige Produkte mit puristischer  Ästhetik steht.
Der  Porsche 911 „Edition 50 Jahre Porsche Design“ ist auf 750 Exemplare  limitiert und erinnert mit zahlreichen Ausstattungsdetails an den  Ur-Elfer. Die Sitzflächen sind mit klassischem Karomuster bezogenen, uns  auch der rote Sekundenzeiger der Porsche-Design-Subsecond-Uhr des  serienmäßigen Sport-Chrono-Paketes erinnert an die Vergangenheit. Das  Sondermodell basiert auf dem 911 Targa 4 GTS und kostet 185.606 Euro.  Die Käufer können zudem eine spezielle Version der Neuauflage des  legendären Chronographen I erwerben. Die Seriennummer und der  Aufzugsrotor in Form der Felgen betonen die Verbindung zum 911er-  Editionsmodell.
Richtig historisch wird es im Jubiläumsjahr mit  altem Edeleisen. Porsche Classic hat seit 2020 einen Jubilar  restauriert, einen 911 S 2.4 Targa aus dem Jahr 1972. „Die Vision war  es, ein historisches Pendant zum neuen Sondermodell Porsche 911 Edition  50 Jahre Porsche Design aufzubauen“, erläutert Ulrike Lutz, Leiterin  Porsche Classic. „Mit Hilfe des neuen Sonderwunsch-Programmes konnten  wir die Idee eines einzigartigen Fahrzeug-Paares umsetzen. Aufgabe der  Designer und Mitarbeiter in der Werksrestaurierung war es, die  Spezifikation des Neuwagens behutsam auf den Klassiker zu übertragen.“
Der  72er 911 T 2.4 Targa war in schlechtem Zustand und unvollständig. Motor  und Fahrwerk rüsteten die Schnauferl-Schrauber von Porsche Classic auf  die S-Ausführung um. Das damalige Spitzenmodell im Programm leistete 190  PS (140 kW) bei 6500 U/min mit einem Hubraum von 2341 Kubikzentimetern  und hatte eine mechanische Benzineinspritzung. Die Farbgebung erinnert  an den legendären „Chronograph I“ von 1972. Die Farbe Schwarz dominiert,  als Highlight wurde der Targa-Bügel in Platinum seidenglanz lasiert und  ist so eine Neu-Interpretation des gebürsteten Edelstahls des alten  Modells. Der Targa-Schriftzug ist in Schwarz matt gehalten. Auf dem  Gitter der Motorabdeckung am Heck sitzt analog zum Sondermodell eine „50  Jahre Porsche Design“-Plakette mit der Unterschrift von F. A. Porsche.
„Gutes  Design muss ehrlich sein“, soll Porsche stets betont haben. Heute wird  diese Philosophie im Geiste um den Zusatz „und politisch korrekt“  ergänzt. Denn in der langen Historienliste von Bekleidung, Gepäck- und  Lederwaren, Brillen und Uhren fehlt ein klassischer Designbereich der  Marke. Über viele Jahre waren die Tabakspfeifen im Porsche Stil ein  Hingucker in der rauchenden Welt. Auch sie haben in der bis zum 11. Juli  geöffneten Sonderausstellung im Porsche-Museum in Stuttgart einen Platz  gefunden.
Fotos: Autoren-Union Mobilität/Porsche
Porsche Design
Ein halbes Jahrhundert gut in Form
Veröffentlicht am: 21.01.2022
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