Ob Zeitunglesen, den Busfahrplan entziffern oder dem Enkel ein Buch vorlesen, für Menschen mit Sehbehinderung wird der Alltag zur Herausforderung. Der Tag der Sehbehinderten am 6. Juni soll auf Barrieren im Alltag aufmerksam machen.
Augenoptikermeister Thomas Krumm (Foto), aus Hilchenbach bei Siegen, und Eschenbach Optik zeigen, wie moderne Sehhilfen praktische Unterstützung bieten und Betroffenen einen Teil Ihrer Selbstständigkeit zurückgeben. Entscheidend dafür sind zwei Dinge: eine einfühlsame Beratung und das richtige Hilfsmittel.
„Am häufigsten sagen mir Menschen: Ich komme mit der Sehschwäche schon irgendwie zurecht, aber dass ich meinen Enkeln kein Buch mehr vorlesen kann, schmerzt am meisten“, sagt Krumm. Eine seiner eindrücklichsten Erfahrungen war: Eine über 90-jährige Klavierlehrerin, die sich mit einer individuell angepassten Fernrohrlupenbrille Galilei 2.0 GF ihren Wunsch erfüllte, wieder musizieren zu können. „Sie spielte danach regelmäßig Konzerte im Altenheim, dass zeigt, was möglich ist, wenn Technik und persönliche Betreuung zusammenspielen“.
Individuelle Lösungen statt Einheitslösungen
Ein häufiger Irrtum: Eine einzelne Brille könne alle Sehprobleme lösen. „In der Praxis braucht es, je nach Sehaufgabe, eine Kombination verschiedener Hilfsmittel“, so Krumm. Ob die mobilux® LED-Handlupe für unterwegs, das elektronische Lesegerät visolux DIGITAL XL FHD für zu Hause oder eine Lupenbrille mit Nahaufsatz: Die Anforderungen sind so individuell wie die Menschen, die zu ihm kommen.
Ein weiterer Schlüssel zur besseren Sicht liegt im Licht. Gerade bei altersbedingten Augenerkrankungen wie Makuladegeneration helfen spezielle Filtergläser, störendes kurzwelliges Licht zu reduzieren. Die ambelis-Serie von Eschenbach verbessert zum Beispiel Kontrastwahrnehmung und Orientierung im Alltag.
Digitale Helfer: Mehr Selbstständigkeit durch moderne Technik
Die Technik entwickelt sich rasant weiter. Elektronische Sehhilfen wie optaro® bieten eine kontrastreiche Darstellung und flexible Nutzung, ob beim Einkaufen, Lesen oder am Arbeitsplatz. „Hier zeigt sich, wie Digitalisierung ganz konkret den Alltag erleichtert – vorausgesetzt, die Produkte sind intuitiv bedienbar und bezahlbar“, betont Krumm.
Frühe Aufklärung schafft Sicherheit
Sehbehinderung sollte kein Tabuthema sein. Regelmäßige Sehanalysen, frühzeitige Gespräche und fachkundige Beratung können entscheidend sein. „Wichtig ist, dass man offen über das Thema spricht, ohne Panik, aber mit Klarheit“, sagt Krumm. Denn wer besser sieht, lebt sicherer und selbstbestimmter. Zudem ist es wichtig auf die Menschen einzugehen und ihnen die Optionen zu zeigen. „Immer mehr Personen kommen auch vorinformiert zu uns ins Geschäft, hier gilt geduldig mit den Menschen zu sprechen und Ihnen auch unterschiedliche Produkte in die Hand zu geben, dies bringt Sicherheit und gibt Kundinnen und Kunden ein gutes Gefühl für die neuen Sehhilfen.“
Low Vision in der Praxis
Moderne Sehhilfen eröffnen neue Möglichkeiten
Veröffentlicht am: 06.06.2025
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