(von Guido Reinking) Die Vorbereitungen der zweiten IAA Mobility in München laufen auf Hochtouren. In den Messehallen in München-Riem, aber vor allem auf den Plätzen in der Münchner Innenstadt legen sich Messebauer und Handwerker mächtig ins Zeug.
Aber auch die Kritiker der IAA werden nicht müde: Große Autohersteller fehlten, die Zahl der neuen Autos sei übersichtlich, eine solche Messe aus der Zeit gefallen, monieren sie. Also lohnt es sich überhaupt, sich vom 4. bis 10. September in die bayerische Landeshauptstadt aufzumachen? Wir haben zehn gute Gründe aufgelistet, die IAA Mobility in München zu besuchen.
Autopremieren: Es gibt einiges an neuem Blech zu sehen. Mercedes gibt einen Ausblick auf die künftige, elektrische E-Klasse. Die „Vision One Eleven“, eine moderne Interpretation des C111 ist ein weiteres Highlight auf dem Mercedes-Stand. BMW zeigt, wie die „Neue Klasse“, die nächste Generation der Elektroautos aus Bayern in zwei Jahren aussehen soll – und wie der neue 5er schon bald aussieht. Auch ein Ausblick auf die nächste, elektrische Mini-Generation soll es geben. Mit dem Konzept Opel Experimental geben die Rüsselsheimer einen Ausblick auf einen Manta der Zukunft. Und sie zeigen mit Corsa Electric und Astra Sports Tourer Electric zwei weitere Weltpremieren, die schon bald in dem Verkaufsräumen stehen. Ford bringt den Explorer, das elektrische SUV aus Köln mit an die Isar. Um nur ein paar Premieren zu nennen.
China-Autos: BYD bietet in der Galeriestraße Testfahrten seiner Modelle an. MG, eine Marke des chinesischen Herstellers SAIC, ist mit einem Stand vertreten. X-Peng stellt seine Modelle auf dem Königsplatz für Testfahren zur Verfügung. Auch der neue, chinesische Smart sowie Modelle von Polestar können getestet werden.
Fahrrad-Parcours: Im Englischen Garten, der grünen Lunge Münchens, ist ein Testparcours für Zweiräder eingerichtet. Hier lassen sich Elektro- und Lastenfahrräder, E-Roller und Scooter ausprobieren.
Familienprogramm: Im Citizen Lab auf dem Marienplatz können sich auch die kleinsten Besucher (5-12 Jahre) mit ihren Ideen zur Mobilität der Zukunft einbringen. Unter der kreativen Anleitung der Organisation Little ART können Kinder an jedem Vormittag ihre Ideen von der Stadt der Zukunft zeichnen.
Freiluftkonzert: Auf dem Königsplatz gibt es eine Konzertreihe, die es in sich hat. Ab 18:30 Uhr treten bekannte Künstler und Gruppen wie Glockenbach, Kytes oder Leony auf.
Kostenlose Tickets gibt’s auf der Website der Messe München. Der Zutritt ist auf 5000
Besucher limitiert.
Termine: 5. 6. 7. und 9. September.
Gratis: Was nix kostet, ist nix? Von wegen: Die Pavillons und Ausstellungsflächen in der Münchner Innenstadt sind frei zugänglich. Ob BMW und Mini auf dem Max-Joseph-Platz, Mercedes im Innenhof der Residenz, Audi und Porsche auf dem Wittelsbacher Platz oder Renault, Opel und VW auf der Ludwigstraße, überall ist Eintritt frei. Die IAA in Frankfurt hatte noch 17 Euro Eintritt verlangt.
Jobsuche: Die IAA Career im Eingang West auf dem Messegelände in Riem ist eine Jobmesse für Berufseinsteiger und Umsteiger. In der „Career Corner“ gibt es Informationen über Karrierechancen im Mobilitätsbereich – bei Autoherstellern, Zuliefer- und Serviceunternehmen. 13 Aussteller, darunter führende Unternehmen aus der Automobil-, Fahrrad- und Technologiebranche, informieren über freie Stellen und Berufsperspektiven in unterschiedlichen Bereichen.
Klimakleber: Wie schon 2021 haben Klima-Aktivisten Proteste und Blockaden angekündigt. Wer mit den Öffis anreist, sollte aber kein Problem bekommen. Die großen Car-Editors.net: 30.08.2023
Umweltorganisationen wie Greenpeace und Compact waren vor zwei Jahren enttäuscht über die geringe Beteiligung und haben dieses Jahr keine größeren Demos angekündigt. Dennoch ist die IAA eine willkommene Gelegenheit, mit Klima-Protestlern ins Gespräch zu kommen und Argumente auszutauschen.
München: Nicht zuletzt ist die IAA ein willkommener Anlass, München zu besuchen. Auch wenn die Stadt an den Messetagen sicher etwas voller sein wird: 700.000 Besucher werden erwartet. Wer übernachten will, braucht Geduld oder muss ins Umland ausweichen. Viele Hotels in der Stadt sind bereits ausgebucht.
Zukunft: Nicht nur die klassische Automobilindustrie, auch Tech-Unternehmen wie Amazon, das Deutsche Luft- und Raumfahrtzentrum oder Hyperloop zeigen ihre Visionen von der künftigen Mobilität. Der Hyperloop, das schnelle Transportsystem für Menschen, wird auch von Studenten der TU München entwickelt.
Zehn gute Gründe also, sich die IAA Mobility 2023 anzuschauen. Und noch ein weiterer: So richtig glücklich scheint die Rot-Grüne Stadtregierung nicht zu sein, die Messe in München zu haben. Gut möglich also, dass es die letzte Gelegenheit ist, eine IAA an der Isar zu besuchen. (aum/gr)
Foto: Autoren-Union Mobilität/VDA