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Am Rande Berlins lebt die Intelligenz

Kleinmachnow, mein Großvater und die Reklame fürs Volk



(von Josef Scheppach) Das Buch „Am Rande Berlins lebt die Intelligenz“ von Andreas Möller ist eine detaillierte Biografie und zugleich ein vielschichtiges Porträt des Grafikers Andreas Nießen (1906–1996), das exemplarisch für das Schicksal vieler Künstler im 20. Jahrhundert steht. 

Nießen wächst in der Weimarer Republik heran, lebt seine künstlerische Leidenschaft als Gebrauchsgrafiker in Berlin und wird festangestellter Werbechef des jüdischen Zeitungsverlags Mosse. Die NS-Zeit bringt ihm ein Berufsverbot wegen seiner Ehe mit der Jüdin Ella Mayer, die mit der gemeinsamen Tochter aus Deutschland flieht. Trotz dieser persönlichen und beruflichen Widrigkeiten bleibt er kein Anhänger des Nationalsozialismus und dient später im Zweiten Weltkrieg als Soldat an der Ostfront.

Zu jüdisch für die Nazis, zu bürgerlich für die DDR 

Nach dem Krieg findet er sich in der DDR wieder, wo er zunächst als Dozent an der Kunsthochschule Weißensee wirkt und Auftragsarbeiten für volkseigene Betriebe anfertigt. Doch seine Werke gelten als „unsozialistisch“, und er wird von der Staatssicherheit überwacht, da er als Kopf eines oppositionellen Kreises von Künstlern und Intellektuellen gilt. Nießen lebt unter Bedingungen, die ihn „zu jüdisch für die Nazis, zu bürgerlich für die DDR und zu links für die BRD“ machen. Sein Leben zeigt, wie ein Künstler zwischen Ideologien und politischen Systemen ausbalancieren musste.

Persönliche Erinnerung und politischeSpannung 


Der Ort Kleinmachnow am Rand Berlins wird zum sozialen Mikrokosmos, in dem sich Künstler und Intellektuelle abschotten, zugleich aber ständig unter Beobachtung stehen. Möller rekonstruiert nicht nur die Biografie seines Großvaters, sondern zeichnet ein lebendiges Bild der politischen und kulturellen Zwänge in Deutschland vom Kaiserreich bis zur Wiedervereinigung. Das Buch ist geprägt von persönlicher Erinnerung, künstlerischem Geist, politischer Spannung und dem steten Kampf um eine eigene künstlerische und menschliche Identität. Es ist ein bedeutendes Zeugnis für die kulturelle Geschichte und die Herausforderung, unter zwei Diktaturen als Künstler zu leben.

Am Rande Berlins lebt die Intelligenz
Autor: Andreas Möller
Friedenauer Presse
Preis: 25,00 Euro
ISBN: ‎978-3751880503 

 


Veröffentlicht am: 25.11.2025

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