
Jedes  Jahr zu Beginn der Grillsaison passieren die ersten Grillunfälle durch  die Verwendung von Spiritus. Häufig geht es nicht schnell genug, bis der  Grill richtig glüht und schon ist der Griff zu Brandbeschleunigern wie  Spiritus passiert.
Susanne Falk, Vorsitzende von Paulinchen – Initiative für brandverletzte Kinder e.V.  betont: „Durch die meterhohe und breite Flammenwand, die entsteht, wenn  man Spiritus ins Feuer schüttet, kommt es zu schwersten  Brandverletzungen. Paulinchen e.V. fordert, Hände weg vom Spiritus!“
Dirk  Aschenbrenner, Präsident der Vereinigung zur Förderung des Deutschen  Brandschutzes e.V., weiß: „Die Einsätze bei Grillunfällen mit  schwerstverletzten Kindern sind auch für unsere Einsatzkräfte sehr  belastend. Es sollte ein Verbot für den Verkauf von Spiritus in  Zusammenhang mit Grillutensilien geben! Wir können die Forderung von  Paulinchen e.V. nur unterstützen, Hände weg vom Spiritus beim Grillen.“
Dr.  Kay Großer, Chefarzt der Kinderchirurgie am Klinikum Kassel und  Vorstandsvorsitzender des Arbeitskreises „Das schwerbrandverletzte Kind“  konstatiert: „Kinder sind durch ihre geringe Körpergröße am meisten  gefährdet. Sie stehen häufig zu dicht und auf Augenhöhe am Grill und  werden frontal von der Flammenwand erfasst. Schwerste Verbrennungen von  meist mehr als 50% der Körperoberfläche mit lebenslangen Konsequenzen  für die Zukunft der Betroffenen sind die Folge.“
Prof. Dr. Henrik  Menke, Präsident der Deutschen Gesellschaft der Plastischen,  Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC) und Leiter des  Schwerbrandverletztenzentrums Hessen ergänzt: „Insbesondere  brandverletzte Kinder begleiten wir über viele Jahre. Da das  Narbengewebe nicht elastisch mitwächst, sind mehrfache Eingriffe  erforderlich, um die Beweglichkeit und damit auch die gesellschaftliche  Teilhabe zu erhalten. Die DGPRÄC und auch ich persönlichen unterstützen  daher seit Jahren die wichtige Arbeit von Paulinchen.“
Tipps zum sicheren Grillen
- Grill kippsicher und windgeschützt aufstellen.
-  Niemals flüssige Brandbeschleuniger wie Spiritus oder Benzin verwenden –  weder zum Anzünden noch zum Nachschütten – Explosionsgefahr!
- Feste, geprüfte Grillanzünder aus dem Fachhandel verwenden.
- Grill stets beaufsichtigen.
- Kinder nicht in die Nähe des Grills lassen – Sicherheitsabstand von 2 bis 3 Metern!
- Grill nicht von Kindern bedienen oder anzünden lassen.
- Kübel mit Sand, Feuerlöscher oder Löschdecke zum Löschen des Grillfeuers bereithalten.
- Brennendes Fett niemals mit Wasser, sondern durch Abdecken löschen.
- Nach dem Grillen das Grillgerät weiter beaufsichtigen, bis die Glut vollständig auskühlt ist.
- Nicht in geschlossenen Räumen grillen und den Grill niemals zum Auskühlen ins Haus stellen – Vergiftungsgefahr!
-  Heiße Glut nach dem Grillen am Strand nie im Sand vergraben – die Kohle  bleibt noch tagelang glühend heiß! Die Grillkohle mit Wasser löschen  und abkühlen.
- Einmalgrills am Strand mit Wasser löschen und abkühlen – auch den Sand unter dem Grill!
Hände weg vom Spiritus beim Grillen! 
Je  mehr Menschen sich aktiv an der Aufklärungsarbeit beteiligen, umso  weniger Grillunfälle wird es geben. Grillunfälle sind zu 100%  vermeidbar! Der Präventionsfilm von Paulinchen e.V. gibt anschauliche  Tipps zum sicheren Grillen. Paulinchen e.V. finanziert die Grillkampagne  auch in diesem Jahr u. a. mit einem Spendenlauf bei dem jede*r  mitmachen kann: „Gib mir 5“ am 5. Juni 2022.
Grillen ja, aber Hände weg vom Spiritus!
... warnt „Paulinchen“
Veröffentlicht am: 24.04.2022
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