
Hochgenuss seit 200 Jahren: Insgesamt nur rund 50 Familienbetriebe produzieren auf den Kanarischen Inseln den weit über die Grenzen des atlantischen Archipels hinaus bekannten Agaete Kaffee in dem gleichnamigen Tal auf Gran Canaria. 
Die  Region gilt als nördlichstes Kaffeeanbaugebiet weltweit. Die  Kaffeebohnen aus dem Agaete-Tal werden seit dem Jahr 1800 von Hand  geerntet und setzen hinsichtlich Geschmack und Qualität bis heute  Maßstäbe. Das größte Alleinstellungsmerkmal des Agaete Kaffees liegt in  seinem speziellen Trocknungsverfahren, bei dem das Aroma der  Kaffeekirsche besonders gut in den Bohnen erhalten bleibt.
„Zu  Beginn des 19. Jahrhunderts kam der Kaffee nach Gran Canaria – seitdem  ist das Agaete-Tal der einzige Ort in Spanien und einer der wenigen in  Europa, an dem Kaffee traditionell, nachhaltig und mit höchster  handwerklicher Sorgfalt kultiviert wird“, erklärt Victor Lugo, der mit  seiner Familie bereits in fünfter Generation Kaffee anbaut. Das schwarze  Gold von den Kanarischen Inseln ist spätestens seit Anfang des 20.  Jahrhunderts rund um den Globus beliebt. Aufgrund der dementsprechend  hohen Nachfrage produzieren heutzutage rund 50 Familien im Agaete-Tal  hauptberuflich Kaffee. Die Gegend liegt auf circa 150 Metern Meereshöhe  direkt neben dem malerischen Tamadaba Biosphärenreservat. Auf etwas mehr  als 46 Quadratkilometern fruchtbarem Vulkanboden ernten die  Kaffeebauern hier zusammengenommen etwa 5.000 Kilogramm Kaffee pro Jahr.  „Außerdem freuen wir uns jährlich über gut 150.000 Besucher“, so Lugo.
Die  Ursprünge des Agaete Kaffees liegen in arabischen und äthiopischen  Sorten. Um den Kaffee zu gewinnen, werden die Kaffeekirschen jeden  Frühling von Hand geerntet, in einem zweiten Schritt 20 Tage lang  getrocknet und schließlich delikat geröstet. Lugo führt aus: „In anderen  Ländern wird oftmals auf das Trocknen verzichtet, da der Prozess so  schneller von statten geht. In Agaete nehmen wir uns die Zeit, den  Kaffee in Ruhe zu trocknen. Das macht den Geschmack so unverwechselbar,  denn nur so bleibt die Süße der Kirsche im fertigen Produkt erhalten.  Das bedeutet im Endeffekt, dass der Geschmack länger im Mund bleibt.“  Der Kaffee aus dem Agaete-Tal ist leicht, aromatisch und verfügt über  komplexe Aromen. Außerdem weist er gewisse saure Nuancen mit einem  charakteristischen bitteren Nachgeschmack und Noten von Schokolade,  Lakritze und Früchten auf.
Das Agaete-Tal
Das Agaete-Tal  zieht mit seinen Bananenbäumen, Mangohainen und Kaffeeplantagen seit  jeher Besucher aus allen Teilen der Erde magisch an. Sogar der berühmte  britische Astrophysiker Stephen Hawking war hier schon zu Gast. Das  subtropische und von wenig Niederschlägen geprägte Klima im Tal ist –  selbst im Vergleich zum ohnehin sonnenverwöhnten Archipel der Kanaren -  das ganze Jahr über außergewöhnlich gut: „Die Temperaturen liegen immer  zwischen 18 und 20 Grad und sind damit perfekt geeignet für den Anbau  tropischer Früchte“, sagt Lugo, und ergänzt: „Ein Besuch der örtlichen  Kaffeeplantagen ist eine in Europa einmalige Gelegenheit, um zu erleben,  wie das nach Wasser zweitbeliebteste Getränk der Welt hergestellt  wird.”
Schwarzes Gold von den Kanaren
Auf Spurensuche im Tal der Kaffeebohnen
Veröffentlicht am: 17.11.2021
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